Review:

Ravenheart

(Xandria)

Eine ganze Wagenladung gothictypische Elemente eröffnet XANDRIAs neuesten Reigen. Eine Flöte beginnt, fette Streicher setzen ein, die Vocals hoch, die Gitarren hart, der Text etwas düster. Den Großteil ihres metallischen Anteils verpulvern sie damit aber auch bereits am Opener, der sich die Auskopplung als Maxi definitiv verdient hat, ein schöner Ohrwurm. Abgesehen von wenigen peppigen Ausnahmen wie "Fire Of Universe" ist danach nämlich nicht allzu wilder Gothic Rock angesagt. Und so wunderschön und vielleicht noch besser als beim Debut dabei auch die Stimme von Sängerin Lisa rüberkommt, so sehr wünscht man sich doch auch das ein ums andere Mal etwas mehr Pfeffer im Arsch. Die größtenteils ziemlich erdigen Sounds und warmen Gitarren laden zum Träumen ein, die Musik erschreckt nie durch allzu packende Wendungen. Trotz weiblichem Gesang ist die Musik genau darum ziemlich anders als die derzeit doch eher angesagte scharfen Gitarren und überproduzierten Gothic Veröffentlichungen der restlichen Welt. Deutlich weniger auffällig und manchmal beinahe etwas zu sehr Understatement für meinen Geschmack oder vielleicht auch nur die momentane Stimmung. In sich ist "Ravenheart" durchaus abwechslungsreich geworden, aber eben kein Hollywood der großen Effekte. Denn wenn "Ravenheart" ein Film wäre, würden Kritiker wohl den französischen Witz und die skandinavische Bildgewalt in den Fokus rücken. XANDRIA machen ihre Musik zwar nicht klischeefrei aber doch sehr bodenständig, einige zusätzliche und live wohl kaum umzusetzende Vocals und manche bombastische Keyboardmelodie fällt nicht weiter ins Gewicht. Denn die meiste Zeit herrscht Melancholie vor und vertreibt die Sonnenstrahlen die sich endlich mühsam den Weg zur Erde bahnen, und das ziemlich gekonnt!

Ravenheart


Cover - Ravenheart Band:

Xandria


Genre: Gothic Rock
Tracks: 12
Länge: 50:0 (CD)
Label: Drakkar
Vertrieb: BMG