Slope, noch genau im Kopf, ist schon von 1997… Die Band gibt es tatsächlich 17 Jahre. Und dann das: Platz eins in einem renommierten Metal-Magazin mit dieser Pladde. Wimpen die deutschen Crowbar jetzt aus? Sind sie kommerziell geworden? Oder sind die Journos jetzt einfach nur aufmerksamer? Denn UNDERTOW war seit jeher eine wirklich tolle Kapelle, die Hardcore, Doom, Sludge, Thrash und noch viel mehr zu einer breitgefächerten wie schlüssigen UNDERTOW-Mischung verarbeitete. Diese Variabilität ist immer noch eine absolute Stärke der Schwaben, wie auch der stets präsente Groove, der UNDERTOW vielleicht am großartigsten auszeichnet. Dazu gesellt sich die charismatische, von manchen unverständlicherweise als monoton beschriebene Stimme Joschis, die auch „Don’t Pray To Ashes“ einen unverwechselbaren Touch gibt. Abgenommen haben indes die doomigen Einflüsse, die ebenfalls zu den absoluten Vorzügen dieser so sympathischen Band zählen. Und gerade deswegen ist das lava-artig schleppende „Smoke Garden“ vielleicht der Übersong auf diesem Album. Insgesamt ist das unter Robby Beyers (SCR) Labelflagge segelnde sechste, im Studio 141 aufgenommene Scheibchen der Süddeutschen prima produziert, hält jede Menge tolle Ideen bereits, es groovt, es nimmt mit auf eine lange Leidensreise. Und sogar der Gastauftritt von Michelle Darkness (End of Green) beim balladesk startenden und dann unglaublich schweren „Beyond Dreaming“ ist der Oberhammer und nicht mal der Akustik-Hidden-Track kann den guten Eindruck in irgendeiner Art und Weise mindern. UNDERTOW biedern sich keinem Trend an, sie haben es einfach nicht mehr nötig, irgendwelchen Strömungen nachzurennen, durch ihre ganz eigene Art mutieren sie zum Trendsetter. Auch, wenn das von den potentiellen Käufern kaum einer merkt. Super Album, danke Joschi, danke Undertom, danke UNDERTOW. Wer war noch mal Crowbar?