Review:

Unplugged

(Trouble)

DOOM und „Unplugged“ passt das? Ja, und zwar wenn die Band TROUBLE heißt und der Sänger sich Eric Wagner nennt. Dabei kommt den Amis sicher auch zu gute, dass sie ihre anfängliche starke BLACK SABBATH Schlagseite (man nehme nur die beiden Göttergaben „Psalm 9“ und „The Skull“) nach und nach um Psychedelic- und Hippie-Elemente erweitet haben. Demzufolge bietet die lange und oft angekündigte Scheibe noch den alten Sänger Eric Wagner (er wurde ja mittlerweile von Kory Clarke, WARRIOR SOUL ersetzt), welcher, und das macht diese Scheibe so interessant, hier weitere Facetten seines einzigartigen Organs hören läßt. „Rain“ weis dabei mit Siebziger-Affinität und Songwriter-Meriten zu punkten, „Requiem“ kommt melancholisch düster und im Vergleich zum Original wärmer daher und der Klassiker„Misery“ lässt den Zuhörer seine Gefühlswelt durchforsten. Aber auch unbekannteres wie der ruhige Opener „7:00“ und „Smile“ lassen einem zwischen stehenden Nackenhaaren und andächtigem Kopfschütteln zurück. Unter den vier Bonustracks – allesamt Überbleibsel von Recordingsessions Anfang der 90er (zur „Manic Frustration“-Phase) ragen vor allem das tighte „Mystic Hero“ und das abschließende, etwas flottere YARDBIRDS-Cover „Heartful Of Soul" trotz soundmäßiger Defizite hervor. TROUBLE-Freaks halten damit echt ein Kleinod in ihren Händen – aber auch Rockfans jeglicher Couleur dürften auf Grund der stimmigen Mixtur aus Stimme und Kompositionen sowie dem rauen Charme der alten Demos an „Unplugged“ gefallen finden.

Unplugged


Cover - Unplugged Band:

Trouble


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 47:12 (CD)
Label: Saol
Vertrieb: H'art