Review:

Thronräuber

(Totenmond)

TIPP
Es ist erstaunlich, wie es die beste deutschsprachige Extrem-Metalband schafft, eine akustische Großtat nach der anderen zu vollbringen und sich dabei sogar von Album zu Album zu verändern (den Begriff „Weiterentwicklung“ verkneifen wir uns hier mal…). „Unter Knochen“ etwa war ein räudigst produzierter Hassbrocken, „TonbergUrtod“ eine bollernde Dampfwalze, wogegen das neue Werk „Thronräuber“ wieder mehr die Punkwurzeln des Backnanger Trios hervorkehrt. Das Album kommt für TOTENMOND-Verhältnisse teilweise sogar sehr rockig rüber, wobei natürlich der wummernde Stampf-Anteil nach wie vor seinen Ehrenplatz innehat. Apropos: mit „Luzifer Stampft“ ballern die Jungs gleich zu Beginn ein blackmetallisches (!) Inferno los, das den Hörer sofort mit dem Wumms eines ICE niedermäht – Hammer! Danach folgt mit „Achtung Panzer“ ein thrashiger Groover, bevor es mit „Nihil Novi“ etwas punkiger wird und das schleppende, verspielte „Dornenschaf“ eine weitere Facette der Band aufzeigt. Von Eintönigkeit ist keine Spur, das Songwriting ist noch kompakter geworden, und mit „Sonnenstrahl“ hat man sich sogar den Jux gegönnt, ein Stück über stimulierendes Pipimachen aufzunehmen (mit der vielschichtigen Refrain-Textzeile „Frau, schluck!“). TOTENMOND sind nach wie vor unangepasst, bisweilen herrlich asozial, dabei aber nicht frei von Hintersinn und schaffen es erneut, ein grandioses Album ohne Ausfälle abzuliefern! Auch in unserer Redaktion soll es Feingeister geben, die sich fragen, wie man solcher Mucke ´nen „Tipp“ geben kann. Hier die Antwort: TOTENMOND sind einfach rattengeil, und „Thronräuber“ unterstreicht diese Tatsache einmal mehr. Keine Diskussion!

Thronräuber


Cover - Thronräuber Band:

Totenmond


Genre: Metal
Tracks: 10
Länge: 48:45 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood