Review:

Niedergang

(Thyrgrim)

TIPP
Aus Nordrhein-Westfalen stammt diese Band, die 2004 von Gitarrist und Sänger Kain als Ein-Mann-Projekt unter dem Namen KÄLTETOD gegründet wurde, doch bereits 2005 aufgrund von Verwechselungsgefahr den Namen THYRGRIM bekam. Zwischenzeitlich als Trio (das auch den ersten Longplayer „Winterhall“ eingespielt hat) unterwegs, sind nur noch Kain und Drummer Sturmgeist übrig geblieben, die auch für den neuesten Streich „Niedergang“ verantwortlich zeichnen. Das in Eigenregie produzierte Werk bietet von vorn bis hinten puren, unverfälschten und sehr rohen, aggressiven Black Metal der alten Schule. Keyboards, weibliche Hochdrehzahl-Heulsusen oder gotisches Rotwein- und Rasierklingenambiente sucht man hier zum Glück vergebens. THYRGRIM sind auch keine Freunde von BPM-Orgien und rasendem Blastspeed, sondern braten uns ihre räudigen Riffs und das minimalistische Drumming zumeist mit angezogener Handbremse (selbst bei den schnelleren Parts, die allerdings flottes Midtempo nicht überschreiten) um die Ohren, was ihnen fast schon einen doomigen Anstrich verpasst. Dabei kommen allerdings geschickt platzierte Breaks und das trotz der aufs Allernötigste reduzierten Instrumentierung durchdachte, bisweilen sogar progressive Songwriting nicht zu kurz, was Songs wie der vertrackte, lässig nach vorne peitschende Opener „Mit Blut Geschrieben“, das düster-schleppende „Aus Ruinen“ oder der sehr geile Achtminüter „Dorthin Wo Alles Begann“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Wer die essentiellen Bestandteile des Schwarzmetalls zu schätzen weiß und Bands wie DARKTHRONE, BURZUM (rein musikalisch, versteht sich!), aber auch alte VENOM oder SODOM gerade wegen ihrer fiesen Sound-Grundgerüste und ruppigen Produktionen liebt, sollte sich diesen Underground-Brocken reinziehen und einen der stärksten Newcomer seit Langem in diesem Genre für sich entdecken!

Niedergang


Cover - Niedergang Band:

Thyrgrim


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 43:49 (CD)
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