Review:

Vegvisir

(THRUDVANGAR)

Erst GERNOTSHAGEN, dann THRUDVANGAR. Oder andersherum. Jedenfalls schwingen die Schwertträger wieder ihre Eisen und Trinkhörner. Natürlich finden sich Bands dieses Genres mit dem Popo immer auf der Schneide des Peinlichkeiten-Messers. Nur: Immer wieder meckern Menschen über das Black-Viking-Folk-Pagan-Genre, und THRUDVANGAR gehören seit jeher zu den Bands, die spalten. Weniger mit der Axt die Köpfe, eher mit ihrer Musik die Fan-Gemeinde. Sieben Jahre sind seit der keineswegs schwachen CD „Tiwaz“ vergangen. Nach dem Intro von „Vegvisir“ geht es ab mit dem flotten „Wächter der Brücke“ – ein Song, der weit über den Pagan-metallischen Setzbaukasten hinausgeht und mit einnehmenden Melodien hymnisiert. Nach eindringlichem Power Metal-Beginn, eilt „Jörmungandr“ genauso catchy weiter, ohne aufgesetzt zu wirken. Von den Mythen und Legenden der Wikinger künden die Sachsen-Anhaltinischen Nachkommen Thors mit einem richtig guten, fetten Sound – auch nicht immer gegeben in der Vergangenheit. Dafür hat Lars Rettkowitz von FREEDOM CALL als Produzent gesorgt. Eine etwas überraschend anmutende Partnerschaft. Das sechste Album der Köthener ist insgesamt eine echte Stimmungskanone geworden – das ist nicht negativ gemeint – und vermeidet offensichtlich Peinlichkeiten gekonnt. Auch, wenn manches doch ein bisschen in Richtung AMON AMARTH zielt („Ran“). Und, nicht zu vergessen: Die Keys kehren zurück. Das alles ist zwar ein wenig abgegriffen, macht aber dennoch Freude und lässt in Gedanken schwelgen, Drachenflügeln- oder booten. Darauf einen Pfeffi. Oder doch ´nen Met?

 

Vegvisir


Cover - Vegvisir Band:

THRUDVANGAR


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 45:42 (CD)
Label: Trollzorn Records
Vertrieb: Soulfood