Review:

Blood Delirium

(The Ravenous)

Jau, Killjoy, der Band-Multi hat sich für diese Band Ober-Gras-Geselle Danny Lilker und Death-Metal-Pio Chris Reifert zusammengesucht, ob sie alle noch dabei sind, weiß ich nicht. Aber dass der Sound so was von old-school ist, dass man denken könnte, die Scheibe ist ein hundertzwanzig Jahre altes Demo, das hör ich wohl. Wie gewünscht gibt es Horror-Metal für Ohren-Zombies. Dagegen waren Autopsy wahre Ästheten und Venom fast schon Instrumentenbeherrscher. Dass die Beteiligten es besser können, das weiß ich. Aber irgendwas muss hier schief gegangen sein. Zuviel frische Kräuter? Totaler Geldmangel? Man muss schon ein ziemlicher Freund von Horror-Songs und ebensolchen Überleitungen sein, wenn einem das hier wirklich gefallen sollte. Um echt undergroundig und antitrendy auf Street-Credibility zu machen, ist das Album aber bestens geeignet. Warum: Weil die "unglaublich" originellen Intros scheinbar mal wieder aus übelsten Horrorschinken entliehen sind, weil die Mucke wirklich so üblen, knüppeligen Old-School Black-Metal-Death-Thrash darstellt, dass man das erste "h" bei Thrash beherzt streichen könnte. Ich weiß nicht, ob ich gegen Ende noch aufmerksam genug zugehört habe, vielleicht wurden die Songs da ein bisschen besser, ich befand mich schon im Delirium. Und das kam nicht vom Saufen. Vielleicht ist der übermäßige Genuss von Horror-Schniken auch der Grund für diese Platte. Ich persönlich empfehle zum Erkennen der Prioritäten zwischendurch mal wieder einen Heimatfilm. Dann klappt’s auch mit dem Komponieren. Fazit: Insgesamt mau, nicht gruselig, nur langweilig. Aber ich bin mir sicher, dass es manchem Blutsportler prima munden wird.

Blood Delirium


Cover - Blood Delirium Band:

The Ravenous


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 35:28 (CD)
Label: Red Stream
Vertrieb: Perverted Taste