Review:

Precambrian

(The Ocean)

TIPP
Großes hat das Berliner Klangkollektiv THE OCEAN mit seinem neuen Album vor - "Precambrian" kommt als Doppel-CD daher, die nach der Entstehungsphase der Erde benannt ist. Ein ambitioniertes Anliegen, für dass sich Gastmucker von BURST, CONVERGE, INTEGRITY und noch einigen Combos gewinnen ließen, ebenso Teile der Berliner Philharmonie. So ein Werk wird dann nicht nur in einem maggeligen Studio aufgenommen, sondern in mehreren, über die ganze Welt verteilt. Mit World Music hat das Ergebnis aber nichts zu tun, keine Angst. THE OCEAN schlagen wieder voll in die Postcore-Kerbe, in der sie Konventionen schlicht ignorieren. Die erste CD ist dabei der wildere, ungestümere Teil des Werkes, was zum thematischen Überbau bestens passt - die Anfangszeit der Erde, als unser heimeliger Planet noch voller Vulkane war und sich ordentlich austobte. Wie auch die Erde zur Ruhe kam, wird es auch bei "Precambrian" ruhiger, auf der zweiten Scheibe gibt es mehr als eine Stunde sphärige, getragene Songs, die nur selten von Aggressions-Eruptionen unterbrochen werden. Den Sound zu beschreiben ist in diesem Fall noch schwieriger als bei normalen Bands, selbst Vergleiche mit Kollegen wie CULT OF LUNA oder CONVERGE treffen es nicht ganz. "Precambrian" ist Kunst. Unkonventionell, berührend, komplex, fordernd. Ganz so, wie gute Musik sein soll. Wer bereit ist, sich mit einer Pladde lange und intensiv zu beschäftigen und dabei nicht auf Singalongs oder 3-Minuten-Hits aus ist, wird mit diesem Werk bestens bedient werden.

Precambrian


Cover - Precambrian Band:

The Ocean


Genre: Metal
Tracks: 14
Länge: 83:52 ()
Label: Metal Blade
Vertrieb: SPV