by Meisenkaiser
Kann sich noch irgendwer an die guten alten Omen erinnern? Oder etwa sogar an Brocas Helm? Wer diese beiden Bands so mag wie ich, der wird diese Underground-Kapelle bereits kennen. Sie werden allgemein als kauzig bezeichnet. Und tatsächlich: Sie ziehen ihr Ding dermaßen antiquiert durch, dass man denken könnte, in Ami-Land seien die musikalischen Uhrwerke jetzt total stehen geblieben (ähem - quasi ähnlich dem Fortschritt des Bush-Geistes). Da hoppeln die Jungs auch auf ihrer vierten Scheibe wieder in guter alter Heavy-Metal-Manier durch die Songs, dass sich der Ur-Metal-Affe jubelnd unter den Armen kratzt. Die Gitarren knarzen wirklich noch richtig durch den Heavy-Mörtel, Sänger Mike Scalzi singt wie ein Metaller und nicht wie ein Eunuch. Singt aber trotzdem, wohlgemerkt, dazu noch ziemlich charakteristisch. Hinzu kommt, dass die Songs trotz ziemlicher Eigenständigkeit einen verdammt hohen Mittwipp-Effekt besitzen. Einzig neumodisch könnte man die gelegentlichen (und dezenten) Folklore-Elemente werten. So klang Metal ganz früher und so kann er auch heute noch klingen: Authentisch, pathetisch, rau, frisch und dennoch herrlich antiquiert. Das ist true. Und nicht die leckenden Heerscharen aus dem Stiefel-Land. Interessante Scheibe. Das einzige, was mich verwirrt: "The Final Gambit" ist ein toller Song, aber warum hört sich der Gesang für mich an wie Fischer Z.?
Traveller
Band:
(The Lord Weird) Slough Feg
Genre: Power Metal
Tracks: 12
Länge: 44:11 (CD)
Label: Dragonheart / Audioglobe
Vertrieb: SPV