Review:

The Twilight Chronicles

(Ten)

TEN, ehemals eigentlich eine der beiden britischen Vorzeigebands in Sachen (Epic) Melodic Rocks, natürlich hinter dem insgeheim großen Vorbildern von MAGNUM, waren bisher (leider) noch nicht so überzeugend im neuen Jahrtausend angekommen. Dafür war insbesondere dass letzte Album "Return To Evermore" einfach nur zu durchschnittlich. Nachdem Anfang 2006 mit einer insgesamt recht passablen "Best of" Zusammenstellung eine Art Schnitt gemacht wurde, gibt es jetzt auf "The Twilight Chronicles" seit 2004 endlich wieder neues Material zu hören. Mit neuen bzw. alten Label Frontiers wollen die Mannen um Gary Hugh daher jetzt noch mal richtig durchstarten. Und tatsächlich, was fast nicht mehr zu erwarten war, die Band schafft es mit diesem üppigen Werk tatsächlich an alte Glanzzeiten wie den beiden ersten absoluten Topgenreklassikern "Spellbound" (1999) oder "The Name Of The Rose" (1996) anzuknüpfen ohne diese aber qualitätsmäßig insgesamt zu erreichen. Vom eher bescheidenen Coverartwork eine Mischung aus "The Monsters" meets Black Metal darf man sich ebenfalls nicht irritieren lassen TEN sind natürlich nicht heavy oder gar böse geworden sondern haben sich durchaus gekonnt neu erfunden und bieten dabei gelungene Hooklines gleich in Serie. Endlich scheint auch der Weggang von ex-Klampfer Vinnie Burns kompensiert worden zu sein, denn Nachfolger Chris Francis macht diesmal wirklich einen soliden Job (u.a. bei "Hallowed Ground") mit deutlich mehr Spielfreude und seine Solis wirken sehr viel natürlicher. An den spitzenmäßigen Vocals von Gary Hughes ist wie immer nicht das leiseste auszusetzen, er besitzt nach wie vor einer der prägnantesten Stimmen dieser Szene. Nur beim Sound muß er sich, wie leider schon bei manchen früheren Produktionen auch, als Macher einige Kritik gefallen lassen. Dermaßen unvolumig sowie mit einem dürftigen Schmalspurschlagzeug ausgestattet ist halt heutzutage kein Blumentopf mehr zu gewinnen - Mensch mit was für einem billigen Equipment arbeitet ihr denn?? Bei den diesmal teilweise recht überlangen Songs, gleich zwei davon mit über 10 Minuten, sind recht unterschiedliche Qualitätsstufen erreicht worden, insbesondere die Balladen überzeugen mich nichts so sehr da ist doch arg viel Kitsch und fast schon zuckersüßer Pop dabei man höre nur ""This Heart Goes On", recht gelungen hingegen "The Elysian Fields" mit einem leicht folkigen Flair. Vom Niveau her sind die ersten vier Songs insbesondere das episch-dramatische "Rome" absolute Klasse gegen Ende scheint TEN etwas die Luft ausgegangen zu sein, denn die letzten drei Titel u.a. "Born To Grave" eher nur oberer Durchschnitt. Ansonsten wissen TEN natürlich immer noch wie man super eingängige Tracks schreibt mit viel Pathos bzw. Bombast, angereichert durch fette Chöre, Keyboardteppiche mit Streicherarrangements aber auch relativ harte sowie packende Gitarrenriffs. Und was die stets prägnanten Hooks angeht natürlich eine sichere Bank, der AOR Kracher "Oblivion" wäre in den 80ern eine sichere Hitsingle gewesen. Manchmal übertreiben es die Jungs allerdings mit den Wiederholungen, instrumentalen Prologen, Epilogen schon etwas da hätte es etwas weniger Füllmaterial auch getan. Stattdessen etwas mehr Konzentration auf dass Wesentliche bzw. mehr Spielfluß hätte so manchem Track nicht geschadet, durch die vielen balladesken Parts fehlt es zwischendurch etwas schwer an der CD dran zu bleiben. Für ganz vorne reicht es daher nicht sondern "The Twilight Chronicles" erreicht einen sicheren UEFA-Cup Platz und TEN haben bewiesen, dass zukünftig noch mit dieser Band gerechnet werden kann.

The Twilight Chronicles


Cover - The Twilight Chronicles Band:

Ten


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 73:41 (CD)
Label: Frontiers
Vertrieb: Soulfood Music