Review:

Heresy and Creed

(Ten)

Mit TEN ist das so eine Sache: entweder die Werke der Engländer sind überragend oder aber zum Vergessen. Dazwischen gibt es fast nichts. "X", "The Name Of The Rose" oder "Spellbound" sind Glanzstücke des melodischen Hardrocks, Kontrast zu den Alben "Far Beyond", "Babylon" oder auch "Return To Evermore", welche langweilig dahinsiechende "Trauerspiele" sind. Das Comeback-Werk "Stormwarning" sehe ich in diesem Zusammenhang als Neutrum an - TEN überzeugt, aber enttäuscht auch nicht.

Und wie schaut es mit Album Nummer 10 aus? Ohne Zweifel gehört "Heresy And Creed" in die erste Kategorie. Die Engländer zeigen auf dem Jubiläumswerk alle Facetten des TEN-Sounds. Von melodiösen Rockern über epische Stücke, kommerzielle Songs bis hin zu Balladen und keltischen Einflüssen wird alles geboten. Verpackt in einem kräftigen, bissigen Sound, der selbst popigen Anflügen immer noch genug Kante verleiht. Allein vier Nummern packen die 6-Minuten-Grenze und zeigen auf, dass viel Liebe und Aufmerksamkeit in der Ausarbeitung der Songs stecken.

"Raven`s Eye" mit seiner keltisch getragenen Gesangsmelodie unterstreicht die Klasse der Band, kein anderer Künstler seit GARY MOORE ist in der Lage, so stimmig irisch-keltische Vibes in Hardrock zu gießen. Auf Albumplatz Nr. 11 sitzt gar ein kleiner Hit: "Another Rainy Day" dringt mit seiner blumig, melancholischen Melodie sofort in die Blutbahn und eckt dabei nirgends an. Gary Hughes und seinen "Angestellten" - sprich TEN - gelingt es, ihre Stärken auszuspielen und so mal wieder ein Album zu schaffen, welches eine Zierde des Genres darstellt.

Heresy and Creed


Cover - Heresy and Creed Band:

Ten


Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 69:10 (CD)
Label: Frontiers
Vertrieb: Soulfood