Review:

Revenant

(Tad Morose)

TIPP
Schaut man sich die Erfolge einer Humpenkapelle wie SABATON an, versteht man einerseits nicht, warum ihren schwedischen Landsmännern TAD MOROSE (ein weiteres Beispiel wären die großartigen (MORGANA) LEFAY) der Erfolg bei einem größeren Publikum bis heute verwehrt geblieben ist - andererseits ist es aber oftmals ein Qualitätsindikator, wenn eine Band eben nicht von jedem Wacken-Kirmesbesucher abgefeiert wird und stattdessen im Underground viel Staub aufwirbelt. Daher verwundert es auch nicht, dass das letzte TAD MOROSE-Werk „Modus Vivendi“ schon zehn Jahre zurückliegt, ein wenig überrascht ist man hingegen, was „Revenant“, das siebte Album seit der Gründung 1991, für ein starkes Comeback-Scheibchen geworden ist. Es wird nahtlos an den Vorgänger angeknüpft; melodische Hymnen gibt es auch hier vom Fass. Völlig ohne Kitsch und hohlen Pseudo-Bombast wissen Songs wie der Opener „Beneath A Veil Of Crying Souls“, der geile, treibende Ohrwurm „Follow“, das schleppende „Ares“, das vielschichtige „Spirit World“ oder das ultraeingängige „Millenium Lie“ mühelos zu überzeugen. Mit dem 2008 eingestiegenen Ex-STEEL ATTACK-Frontmann Ronny Hemlin hat das Quintett zudem einen erstklassigen, kraftvollen Sänger am Start, der seinem Vorgänger Urban Breed in nichts nachsteht. „Revenant“ enthält zwar nicht durchgehend Oberhämmer, jedoch auch keine unnötigen Füller, und durch das anspruchsvolle, nicht primär auf simple Mitgrölkompatibilität und „Hits“ ausgelegte Songwriting wird das Album auch nach zig Durchläufen nicht langweilig. Den „Tipp“ hat sich dieses Comeback allein schon dadurch verdient, dass es stärker ausgefallen ist als das aktuelle ICED EARTH-Werk „Plagues Of Babylon“, was ich im Vorfeld ganz sicher nicht erwartet hätte… willkommen zurück, TAD MOROSE!

Revenant


Cover - Revenant Band:

Tad Morose


Genre: Heavy Metal
Tracks: 12
Länge: 52:8 (CD)
Label: Despotz Records
Vertrieb: Cargo Records