Review:

Norsemen

(STORMWARRIOR)

Ready for boarding! STORMWARRIOR melden sich nach einer längeren Auszeit zurück. Bedingt durch diverse Besetzungswechsel müssen wir aber keine Angst um einen markanten Stilwechsel der vier Wikinger haben. "Never change a running system" ist die Devise, und somit erwartet den Hörer wieder teutonischer Speed Metal im Sinne von alten HELLOWEEN, schnellen GAMMA RAY und einer Prise SACRED STEEL.

Geblieben sind pfeilschnelle Riffs, ein sehr dominantes Full-Speed-Drumming und natürlich sehr gut gesetzte Lead-Gitarren-Duelle, welche standesgemäß in Twin-Gitarren-Duellen ausgetragen werden und keine Fragen offen lassen. Technisch ist hier also alles im mehr als grünen Bereich, und das pausenlose Dauerfeuer schreit auch nach einer exzellenten musikalischen Leistung, von der nur die sehr gut gesetzten Refrains ein wenig zum verschnaufen einladen. STORMWARRIOR sind also auch auf „Norsemen“ ihren Trademarks mehr als treu geblieben und liefern genau das ab, was der Fan von den Jungs erwartet hat.

In See stechen wir mit dem Intro „To The Shores Where I Belong“, welches mit Geräuschen der rauen See und einer epischen Melodie gut auf die nächsten Minuten Vollgasmetal einstimmt. Mit „Norsemen We Are“ wird sofort die Marschrichtung vorgegeben. Tolle Gitarrenläufe werden sofort von der markanten Stimme von Lars Ramcke unterstützt und gehen in einen fulminanten Refrain über. So kann ein Album gerne beginnen. „Storm Of The North“ macht keine Gefangenen, sondern zeigt uns, wo der Geschwindigkeitshammer hängt und wie man auch im rasanten Tempo noch einen nachvollziehbaren Song präsentiert. Catchy wird es bei „Freeborn“, welches zwar in den Hintern tritt, aber mit einem sehr gefälligen Refrain aufwartet. „Odins Fire“ ist ein typischer Speed Metal-Stampfer mit schönen Leads, an den sich „Sword Dane“ mit Schwertgerassel anschließt. „Blade On Blade“ und „Shield Wall“ bieten keine großen Überraschungen, fahren weiter auf der klassischen Schiene und sind natürlich hochklassige Stampfer geworden, welche besonders live Spaß machen dürften. Mit „Sword Of Valhalla“ kommen wir zum Abschlusstrack des Longplayers, welcher mit über elf Minuten eine stattliche Länge vorweisen kann. RUNNING WILD meets HELLOWEEN ist hier als grobe Orientierung anzugeben. Hier bekommt der Fan wirklich nochmal alles, was er sich von STORMWARRIOR nur wünschen kann, was in gewohnter Qualität kurzweilig dargeboten wird und an die Tradition von langen Songs auf älteren Alben anknüpft.

Die Story von „Norsemen“ dürfte bei den Songtiteln und besonders beim Coverartwork von Andreas Marschall (KREATOR, RUNNING WILD usw.) klar sein. Es geht natürlich um das Kriegerdasein der alten Nordmänner. Das Leben, das Sterben im Schilderwall, Schwerter und den Einzug nach Walhalla. Hier wurde mit allen gängigen Klischees nicht gespart, und dies passt auch wie die Faust aufs Auge zur Musik. Der Sound kommt ordentlich durch die Boxen, nur manchmal ist das Drumkit von Falko Grau doch ein wenig zu dominant abgemischt, und die Feinheiten der Gitarrenarbeit geraten ein wenig in den Hintergrund. Dies ist ein wenig schade, da besonders die Six-String-Abteilung eine ganze Menge zu sagen hat. Dies schmälert den Genuss von „Norsemen“ aber nur wenig, da wir hier ein wirklich gutes und auch eingängiges Werk vorliegen haben, welches auch nach der Bandpause den Status von STORMWARRIOR innerhalb der Szene weiter festigen und ausbauen wird.

 

Norsemen


Cover - Norsemen Band:

STORMWARRIOR


Genre: Heavy Metal
Tracks: 9
Länge: 50:21 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood