Review:

Widerhall

(Stillhet)

Hier handelt es sich nicht um die norwegischen STILLHET, sondern um das norddeutsche Projekt des Ex-Cities-Of-Sleep-Sängers Skriker - der sich hier K. Zwiespalt nennt. In genau solchem befindet sicher Hörer unter Umständen bei den ersten Klängen, die da widerhallen. Die tiefen Gitarren rocken, obendrauf kommen zuckersüß-poppige Melodien, klarer und deutscher Sprechgesang - was soll das sein? Aber mit der Zeit entwickelt sich das Album. Die (deutsch- und englisch-sprachigen Vocals bringen nicht selten absolute Verzweiflung rüber, die Musik, irgendwo zwischen dunklem Rock, nettem Pop, groovigem Metal und traurigem Gothic lässt beinahe jeden Song auf seine Art großen Charme entwickeln. Stilistisch erinnert das Ganze entfernt an ganz frühe Tiamat in angesoftet ("Know Where To Hide") oder an eine traurige Variante von The Vision Bleak. Hier klingt kein Titel wie der andere und doch passt irgendwie alles ins weit geschnürte STILLHET-Korsett. Der traurige Trip stoppt manchmal an kleinen, hakeligen Übergangen, der Sound könnte ein wenig mehr Fett vertragen und beim Song "No Waves" kommt der H.I.M.ige Schmalzfaktor ein wenig zu übertrieben daher. Letztlich passt aber auch dieser "Ausrutscher" ins Konzept: Alles was erlaubt und gewollt ist, das verarbeitet Kollege Zwiespalt. Und gerade das verschafft diesem Album Zuneigung. Und so ganz nebenbei hat das rührige Label NKS den ersten 300 Exemplaren ein amtliches Outfit (DVD-Box, handnumeriert, dickes Booklet auf edlem Papier) verpasst. Mehr Informationen: www.neoklassick.de

Widerhall


Cover - Widerhall Band:

Stillhet


Genre: Gothic Metal
Tracks: 10
Länge: 46:15 (CD)
Label: NeoKlasSick Productions
Vertrieb: