Review:

Pariah’s Child

(Sonata Arctica)

Sind SONATA ARCTICA zu ihren Anfängen zurückgekehrt? Äußerungen vonseiten Henkka‘s, die Verwendung des alten „metallischeren“ Bandlogos und ein cooles Artwork ließen dies zunächst vermuten. Auf acht Alben blicken die Finnen mittlerweile zurück – 15 Jahre beständiger Entwicklung und Neuentdeckung. Das musikalische Schaffen der Band reicht über energetische High-Speed Power-Stücke der Anfangszeit (wie dem phänomenale Debütwerk „Ecliptica“ und „Silence“) über experimentell-progressive Scheiben wie „Unia“und „Stones Grow Her Name“ bis zu dem filigranem Hard Rock der „The Day’s Of Grays“-Tage. Auffällig dabei war jedoch ein fortwährendes Verstummen des Löwen, eine Anbiederung an fast Radio-tauglichen  Experimental Rock.

Und dies sollte sich ändern: Eine Rückbesinnung zum Metall also? Das Märchenvideo zu „The Wolves Die Young“ und der herzerweichende   Video-Clip zum kitschigen „Love“ der neuen Scheibe lassen diese Hoffnungen leider schnell sterben. SONATA ARCTICA wären nicht SONATA ARCTICA, wenn sie sich nicht auch auf „Pariah’s Child“ weiterentwickeln würden: So gibt es hier nicht den glasklaren Power Metal der Anfänge, sondern vielmehr ein weiteres Experiment Tony Kakko‘s auf die Ohren.

Wirklich gute Ansätze gibt es da, viele ansprechende Momente: Sei es das flotte „Running Lights“, das in rockiger Country-Manier beginnende “Half A Marathon Man”, die anklagende Ballade „What Did You Do In The War, Dad?“ oder das düstere „Blood“. Das eigentliche Problem liegt definitiv nicht an mangelnder Kreativität, vielmehr versalzen eine ziemlich miserable, fast poppige Produktion ohne Gitarren, eine gewisse Langatmigkeit („Larger Than Life“), ein Zirkus-Kirmes-Flair („X Mark’s The Spot“ aber auch in „Cloud Factory“ u.a.), sowie die finale Grenzüberschreitung zum Kitsch Namens „Love“ die Brühe. Ein dezenterer Umgang mit Samplern und ulkigen Vokal-Spielchen (wie in „Larger Than Life“ u.a.), ein härterer Gitarren-Sound und weniger von allem hätte das „Kind des Verstoßenen“ („Pariah’s Child“) vielleicht noch retten können.

Rückbesinnung zu Metal sieht anders aus.

Pariah’s Child


Cover - Pariah’s Child Band:

Sonata Arctica


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 53:15 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Time Warner