Review:

A Whisp Of The Atlantic

(SOILWORK)

TIPP

Ich beginne diese Rezension mit einem Zitat des SOILWORK-Gitarristen David Andersson:

„Ich liebe es schon seit meiner frühen Jugend, mir Epen wie "Supper’s Ready" von GENESIS, also Songs, die für sich schon ein Mikrokosmos sind, anzuhören, und nun hatte ich endlich die Chance, all die merkwürdigen Klänge in meinem Kopf zu nehmen und daraus ein Lied zu komponieren, allerdings mit Bezug zum Metal. Ich denke, dass jeder wahre Musikfan daran seine Freude haben wird, wenn er sich die Zeit zum Zuhören nimmt.“

Was hat das jetzt mit der vorliegenden EP „A Whisp Of The Atlantic“ zu tun? Eine ganze Menge. Denn dieser Output ist anders. Keine Ahnung, ob das kreative Schaffen mit THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA etwas mit diesem Höhenflug zu tun hat, aber Fakt ist, gleich zu Beginn setzten sich SOILWORK ein Denkmal. Mit knapp 17 Minuten thront der Titelsong über der gesamten EP. Ein Monumentalwerk, welches von progressivem Metal bis hin zum Abriss-Part wirklich keine Spielart des Metals unter den Tisch fallen lässt. Zu Beginn werden wir von einem stimmungsvollen Piano-Part abgeholt, der mit seinen Keyboards und Björns Gesang leicht mit DREAM THEATER kokettiert. Klar steigert sich das Tempo, und der Song nimmt an Fahrt auf um dann in einem gigantischen Refrain zu enden. Wieder kann Sänger Björn mit seiner außergewöhnlichen Stimme Punkte einfahren und hinterlässt verbrannte Erde. Originell sind auch die stampfenden Drums, die von einem feinen Solo überlagert werden. Klingt sehr experimentell und passt somit bestens zum Gesamteindruck. Auch die Highspeed-Parts werten den Song weiter auf und zeigen die Ursprünge der Band gut auf. Was ein feines Geprügel! Der Song endet mit einem schönen Chill-Out und bietet Zeit, die letzten Minuten zu verarbeiten. Was war das? Gut, SOILWORK waren schon immer eine Konstante, aber wer hätte ihnen diesen Qualitätssprung zugetraut? Wirklich der helle Wahnsinn und schon so den Kauf der EP wert.

Apropos, „A Whisp Of Atlantic“ ist mit knapp 37 Minuten nicht mehr von meiner Abneigung gegen das Format EP betroffen. Das nenne ich mal Fan-freundlich und somit fern ab von jedweder Abzocke. Bei diesem Fan-Angebot sollten sich einige Bands eine Scheibe abschneiden.

Natürlich besteht „A Whist Of The Atlantic“ nicht nur aus einem Song, sondern hat noch vier weitere Songs zu bieten, die alle im klassischen SOILWORK-Stil gehalten und natürlich qualitativ über jeden Zweifel erhaben sind, aber dies rückt bei dieser EP in den Hintergrund. Diese Scheibe IST einfach der Titelsong, und wahrscheinlich entdeckt man die restlichen Songs eh erst viel später, da man auf der Repeat-Taste festgewachsen ist. Ich machs kurz: Geil, geil und nochmals GEIL!

 

A Whisp Of The Atlantic


Cover - A Whisp Of The Atlantic Band:

SOILWORK


Genre: Death Metal
Tracks: 5
Länge: 36:54 (Digital)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Eigenvertrieb