Review:

Serpent Uncoiling

(SINISTRAL KING)

Unheimlich beginnt das Titelstück mit düsteren Chorgesängen, gefolgt von einer mächtigen Mitmachwalze. Apokalyptische Zeilen künden aus der Sangeskanzel vom drohenden Unheil, bevor das Stück in eine wilde Black-Metal-Keilerei ausartet. Es folgt ein voller Stopp mit Pianospielereien und diabolischem Geflüster um dann den genialen Groove vom Anfang wieder aufzunehmen. Schon dieser von leider nur fünf Songs beweist, dass das Trio aus Musikern von UNLIGHT, VREDEHAMMER und TRIUMPH OF DEATH sich wenige Grenzen gesetzt hat, aber ein bisschen okkult muss es dann doch schon sein. In der Tat wirkt “Serpent Uncoiling” bedrohlich in seiner Gesamtheit, die fünf mächtigen Tracks paaren Death- und Black Metal mit dunkeln Elementen und Einflüssen aus der Klassik. Und obwohl diese Versatzstücke in jedem einzelnen Song vorkommen, wirkt nichts auf diesem Debüt-Album auch nur ansatzweise zusammengestückelt und unpassend. Im Gegenteil, die sehr verschiedenen Puzzle-Teile fügen sich harmonisch zusammen zu einer wundervollen Ode der schwarzen Kunst. Und dennoch wirken manche – vermutlich als Überraschung geplante –Parts wie der Paukeneinsatz oder der weibliche Gesang in „Where Nothingness Precedes In Cosmos“ beliebiger als gewollt. Diese linken Könige nehmen sich einfach die Freiheit, zu machen, was sie wollen. Und das ist ein äußerst professionelles, dick produziertes, aber nie anmaßendes Album voller Atmosphäre, gleichzeitig betörend und verstörend, sehr düster und dennoch voller Hoffnung. Wer Bandnamen braucht: Kombiniert CELTIC FROST und alte DIMMU BORGIR mit NECROS CHRISTOS – und Ihr habt immer noch keine Idee, wie SINISTRAL KING klingen. Aber soviel ist sicher: Sie klingen mächtig gut.

 

Serpent Uncoiling


Cover - Serpent Uncoiling Band:

SINISTRAL KING


Genre: Black Metal
Tracks: 5
Länge: 41:20 (CD)
Label: Vendetta Records
Vertrieb: Broken Silence