Review:

The Freak

(Shapeshift)

TIPP
Endlich mal wieder neues Futter von SHAPESHIFT, auch wenn es als so eine Art Übergang bis zum nächsten Langeisen „nur“ eine EP mit drei Tracks geworden ist. Somit senden die bayrischen Progmetaller ihren bisherigen und potentiellen neuen Fans ein recht markantes Lebenszeichen, insbesondere ihr letztes, sehr beeindruckendes Werk, ist mir immer noch sehr gut in Erinnerung geblieben.

Seit „Fragments“ hat sich an der Musik grundsätzlich nicht so viel geändert. Immer noch steht die plakative Überschrift „Brain Metal“ über allem was diese talentierte Combo so fabriziert. Will sagen: Auch auf der „The Freak-EP“ gibt es ordentlich auf die Mütze. Energiegeladener Power Thrash-Prog Metal mit fettem Groove, schweren Riffs, intelligenten Breaks und schönen Melodiebögen. Das alles vermengt mit einem klasse Sänger Bernd, der sich stimmlich sehr breit gefächert irgendwo zwischen NEVERMORE, COMMUNIC und BLIND GUARDIAN bewegt, und den Sound seinen eigenen Stempel aufdrückt. Er kann dabei sowohl tief kräftig-böse aber auch etwas höher und gefühlvoll agieren, sowas nennt man wohl variabel. Im Line-up hat sich auch etwas getan, denn Hannes Grossmann bearbeitet jetzt neu die Felle.
Zuvor war er als Trommler der Death Metaller von NECROPHAGIST sowie OBSCURA in der einschlägigen Metal-Szene bereits ein guter Bekannter. Er sorgt bei SHAPESHIFT tatsächlich nochmal für einen Tick mehr Schubkraft in der Rhythmusfraktion (insbesondere dass schön herauszuhörende sowie druckvoll-volumige Bassspiel ist ebenfalls besonders zu erwähnen) und setzt der ohnehin wieder sehr ausgewogenen Produktion noch einen drauf.

Die vier Jungs sind aber handwerklich auch tatsächlich Freaks, bieten Metal mit Anspruch ohne zu frickelig unterwegs zu sein, abgefahren mitunter schon etwas aber nicht zu technisch heraushängend wie das New Yorker Traumtheater, die Schose kommt deutlich bodenständiger daher. Die zwar hinlänglich missbrauchte Umschreibung „abwechslungsreich“ verkommt hier nicht zur gewohnten Plattitüde, denn Kracher wie „Johnny Panic“ (leicht doomiger Monstergroover), „Acid Monkey“ (wohl temperiertes Thrash-Brett mit klasse Gitarrensolo) oder „War Inside My Head“ (hymnischer Progthrashmetal mit intelligentem sich langsam steigerndem Songverlauf und knackigen Riffs) sprechen eine klare Sprache, geht toll ab fönt gut rein – macht einfach Laune.

Die drei Tracks mit ungefähr knappen 19 Minuten Spielzeit gibt es für schlappe 4 EUR + Versand auf der Band-HP. Die „Twistheads“ wie sie sich selbst gerne nennen, suchen gerade ein Label für die nächste Scheibe und ehrlich gesagt eine bessere Referenz wie diese klasse Mucke hier gibt’s eigentlich nicht. Wir drücken jedenfalls feste die Daumen.

The Freak


Cover - The Freak Band:

Shapeshift


Genre: Thrash Metal
Tracks: 3
Länge: 15:57 (EP)
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