Review:

Fallen Sanctuary

(Serenity)

Mit ihrem im letzten Jahr erschienenen Debüt „Words Untold & Dreams Unlived“ landeten die österreichischen Melodic Metaller SERENITY einen Volltreffer, der vor Gänsehautmelodien, aber auch ordentlich Dampf nur so strotzte und seit Langem mal wieder einen richtig frischen Newcomer in einem stagnierenden Genre präsentierte. Mit „Fallen Sanctuary“ liegt nun der Nachfolger vor, der stilistisch dort beginnt, wo das Debüt aufgehört hat; kraftvolle Hymnen mit wohl dosiertem Bombast treffen auf die glasklare Powerröhre von Georg Neuhauser, der den zehn regulären Songs seinen unverkennbaren Stempel aufdrückt. Trotzdem kann das Album seinem Vorgänger nicht das Bier reichen, da es SERENITY hier irgendwie nicht schaffen, wirklich zwingende, mitreißende Stücke zu schreiben. Zwar kann man keineswegs von totalen Ausfällen sprechen, aber „Rust Of Coming Ages“ (eines der besten Stücke), „The Heartblood Symphony“ oder „Derelict“ erreichen längst nicht das hohe Niveau eines „Engraved Within“ oder „Dead Man Walking“ und wirken leicht uninspiriert. Zudem hat die Band mit dem überaus schmalzigen „Fairytales“ eine waschechte Rosamunde Pilcher-Vertonung auf dem Kerbholz, die nicht hätte sein müssen. So bleibt auch nach mehrfachem Genuss von „Fallen Sanctuary“ ein Gefühl der Ernüchterung und die Nachtigall, die man leise trapsen hört, dass SERENITY ihr Pulver verschossen haben. Schlecht ist das Album gewiss nicht, und Fans werden wohl auch ihre Freude daran haben, aber von der Aufbruchstimmung des überragenden Debüts ist leider nicht viel übrig geblieben.

Fallen Sanctuary


Cover - Fallen Sanctuary Band:

Serenity


Genre: Melodic Metal
Tracks: 10
Länge: 50:6 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: SPV