Review:

Hell Is Empty

(Ruiner)

TIPP
Die neue RUINER-Scheibe hat lange auf sich warten lassen, „Prepare To Be Let Down“ ist ja schon einen Tag älter. Da halfen auch die vielen EPs und die Sammlung derselben („I Heard These Dudes Are Assholes“) nur bedingt. Beim ersten Durchlauf von „Hell Is Empty“ folgt die böse Überraschung: das Album klingt roh und hat keinen Song, der sofort im Ohr bleibt. Aber ganz ruhig, noch ein Durchlauf. Und ein dritter, zur Sicherheit. Siehe da, alles wird gut. RUINER haben ein wahres Meisterwerk geschaffen, das noch weiter als die SOUL CONTROL-Scheibe vom typischen Bridge9-Sound weg ist. „I’m Out“ ist der erwartete schnelle Opener, mit dem RUINER eigentlich alles richtig machen (schnelle Songs liegen ihnen einfach), während „Dead Weight“ verdammt fett groovt und das erste Mal die genialen Lyrics in den Vordergrund rückt. „Two Words“ ist eine lyrisch wie musikalisch gelungene Abrechnung mit den Internet-Kids, auf das mit „Part One“ ein ungewöhnlicher Song folgt, sind doch hier nur Bass und Gesang am Start, ehe es bei „Part Two“ mit dem Rest der Band weitergeht. „Convenient Gods“ und die folgenden drei Songs sind ebenfalls abwechslungsreich geworden und fräsen sich über kurz in die Hirnrinde, ehe es mit „Solitary“ den Gänsehautsong zum Abschluss gibt. Die beim ersten Mal Hören rohe Produktion entpuppt sich als perfekter Live-Sound, gerade bei Robs Gesang, der alles andere als glattgebügelt ist, sondern authentisch klingt, so als würde er sich gerade in einem schwitzigen Club das Mikro mit zwanzig Kids teilen. „Hell Is Empty“ ist eine fantastische Hardcore-Platte, die intensiv, modern und düster ist und mit der RUINER ihre Eigenständigkeit beweisen. Pflichtkauf!

Hell Is Empty


Cover - Hell Is Empty Band:

Ruiner


Genre: Hardcore
Tracks: 10
Länge: 25:29 (CD)
Label: Bridge9
Vertrieb: Soulfood