Review:

Paper Skin

(Ritual)

TIPP
RITUAL haben spätestens mit „Beneath Aging Flesh And Bones” international den Durchbruch geschafft, was deutschen HC-Bands ja nicht oft gelingt. „Paper Skin“ ist der Nachfolger des Werkes, erscheint ebenfalls bei Reflections Records und führt den eingeschlagenen Kurs konsequent fort. Düster, fast schon nihilistisch („Pieces Of Me“), mit einer starken THE HOPE CONSPIRACY-Kante, sind die zehn Songs kein leichter Stoff, auch wenn die Gitarrenarbeit oftmals HC-untypisch rockig klingt und die Songs so leichter zugänglich macht. Aber immer wieder kommt die geballte Wut, die Verzweiflung, die Frustration durch und haut den Hörer um, denn Hoffnung scheinen RITUAL nicht mehr zu haben, anders als es noch bei „Beneath Aging Flesh And Bones” war. Auffällig ist neben der variabler gewordenen Gitarrenarbeit („The Great Decay“) die Drosselung des Tempos, „Paper Skin“ ist viel mehr im Mid-Tempo angesiedelt als der Vorgänger. Nicht geändert hat sich das exzellente Spiel des Drummers, ebenso die kraftvollen Vocals von Julian, beide essentiell wichtig für den RITUAL-Sound. Das Songwriting ist durchweg auf hohem Niveau, was „Paper Skin“ zu einer homogen klingenden Scheibe macht, wodurch auch die Atmosphäre durchgehen aufgebaut und aufrechterhalten wird. Mit diesem Album ist RITUAL eine kleine Überraschung gelungen, mit so einem düsterem Werk war nicht unbedingt zu rechnen. „Paper Skin“ ist nicht so leicht zugänglich, kann aber im Langzeittest voll und ganz überzeugen und erlaubt es der Band, ihren Platz in der Spitzengruppe der HC-Szene zu verteidigen, von ihrer Ausnahmestellung in der heimischen Szene ganz zu schweigen. Ganz großes Album!

Paper Skin


Cover - Paper Skin Band:

Ritual


Genre: Hardcore
Tracks: 10
Länge: 29:33 (CD)
Label: Reflections Records
Vertrieb: Cargo Records