Review:

Confusion Bay

(Raunchy)

TIPP
Wacken 2003, die Sonne brennt unerbittlich auf die Heerscharen vor den großen Bühnen. Wer sich davor drücken wollte, musste sich schon ins kleine WET-Zelt flüchten. Und dem wurden bei RAUNCHY die Ohren vom Traditionsmetall heftig wieder frei gespült: Dance-Beats treffen auf fetteste Gitarren, der Sänger schreit sich abwechselnd die Seele aus dem Leib oder singt in moderater Pop-Tonlage, und die Rhythmus-Fraktion dahinter thrasht auch mal das volle Brett herunter. Kreuzüber vom allersportlichsten, keiner konnte sich dem entziehen, rund 100 Leutchen tanzten, wippten oder reagierten irgendwie zwischen eckig und geschmeidig auf den Beat. RAUNCHY waren meine Entdeckung des vergangenen Jahres, und auf dieses Album habe ich mich schon ab August schon gefreut wie auf Weihnachtsmann, Osterhase und Sex auf einem Wasserbett gleichzeitig. Der vor Weihnachten für alle üblichen Heft-Sampler ausgekoppelte Track "Watch Out" hielt, was ich erwartete und rettete mir musikalisch die Feiertage. Nu kommt es aber ganz dick, denn das neue Album "Confusion Bay" ist noch einen Zacken vielseitiger. Zu den zahlreichen Vergleichen mit FEAR FACTORY (eher die älteren, härteren) und STRAPPING YOUNG LAD (ohne den Psycho-Kram und ohne zu viel Lärm auf einmal) schmuggeln sich IN FLAMES (geniale Chöre, perfektes Schlagzeug, perfektes Riffing - aber weniger verspielte Melodien) und noch einiges mehr. Der Metal ist Hausherr, der Beat Zeremoniemeister und es gibt eine Menge Gäste. RAUNCHY können auch ihre Ballade und nennen sie "Devil" - ich bin schon auf die fertige Version mit Textbuch gespannt. RAUNCHY stürmen los, und bald gehört ihnen die Welt. Kauft euch dieses Album, denn diese Jungs werden groß, und ihr seid live und in Stereo dabei!

Confusion Bay


Cover - Confusion Bay Band:

Raunchy


Genre: Electro Metal
Tracks: 11
Länge: 52:10 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner