Review:

Banned

(PURPENDICULAR)

“Banned“ ist das vierte Album von PURPENDICULAR, und zufällig wurden die Aufnahmen, ähnlich wie bei ihrem großen Leitbild DEEP PURPLE, von einem gewaltigen Feuer bedroht, das gar zu einer Evakuierung der Band führte. Das geschah im Sommer 2024 in Portugal. Somit findet zum einen die künstlerische Verarbeitung dieses Ereignisses und zum anderen Kritik an unserer heutigen, überempfindlichen und oft hysterischen Cancel Culture statt. Beide Themenschwerpunkte finden sich auch im Artwork bzw. im Titel wieder.

Bei dieser Aufarbeitung wirkt die Band jedoch überraschend gechillt. Das einleitende “Inferno“ mahnt fast an PINK FLOYD; es könnte die Stille vor der plötzlichen Bedrohung durch das Feuer darstellen, ehe “Beast“ die Dramatik dynamisch und rockig vermittelt. Wobei auch “Beast“ keine Hektik oder Panik repräsentiert, sondern eher einem geordneten Rückzug entspricht. Bandkopf Robby Thomas Walsh bewegt sich gewohnt auf Ian Gillans Pfaden, und die Band orientiert sich, nicht wirklich überraschend, an DEEP PURPLE, deren Schlagzeuger Ian Paice ja auch partiell zur Band gehört. Der Titelsong punktet mit funkigen Moves und, wie das ganze Album, mit eher coolem Aroma.  Das atmosphärische “The End“ beschließt das gebundene, nahezu in sich ruhende und sehr ausgewogene Werk dann passend.

Die Lässigkeit steht dem Album “Banned“ gut, wobei hin und wieder etwas Dampf, um nicht Feuer zu sagen, das Werk noch eine Spur kontrastreicher und spannender gemacht hätte.

 

 

 

Banned


Cover - Banned Band:

PURPENDICULAR


Genre: Hard Rock
Tracks: 9
Länge: 36:37 (CD)
Label: Metalville / Flying Dolphin
Vertrieb: Flying Dolphin