Review:

Phobia

()

Schkeuditz ist ein Kaff bei Leipzig, an dem einmal im Jahr die Horden vorbei müssen, die aus Richtung Südwesten zum With Full Force-Festival eilen - und an den anderen 364 Tagen im Jahr rauscht dort einfach die Autobahn vorbei. Was diese Randnotiz mit dem aktuellen Tonträger der Band aus Schkeuditz, nämlich von PLASMIC OCEAN zu tun hat? Auch hier passiert auf den ersten Hördurchgang nicht viel. "Phobia" ist ein progressiver Trip auf den Spuren von Siebziger Jahre-Bombast-Bands - Genesis zu späten Peter Gabriel-Tagen lassen grüßen. Oder Porcupine Tree - wenn man "Fear Of A Blank Planet" ein bißchen relaxter angehen würde. Relaxter? Ja. Selbst die Uptempo-Songs sind so loungig wie der Soundtrack zu einer endlosen Landschaft. Wobei - an dieser Stelle streikt die Synästhesie: Sowohl Keyboard- als auch Gitarrensound sind so kaugummibunt fortschrittsgläubig wie die Mondmissionen der frühen 70er Jahre. Und das latente Liegestuhl-Gefühl wird durch das Einsamplen von George W. Bushs Kriegsrede gebrochen. Damit sind wir am Ausgangspunkt wieder angekommen, auch der Sound von Hair, Bombast Rock & Co. ist ohne Vietnam nicht so denkbar. Und die unaufgeregte Stimme von Sänger Peter Barthel trägt das ihre zu dem entspannten Grundgefühl bei. Bis man PHOBIA vielleicht demnächst in der BR Space Night hören kann, kann man die Alben als Download von den einschlägigen Plattformen erwerben.

Phobia


Cover - Phobia Band:


Genre: Progressive
Tracks: 13
Länge: 57:9 (CD)
Label: Plasmic Ocean
Vertrieb: Eigenvertrieb