Review:

Aeternam

(NIGHTMARE)

Nach 30 Jahren Bandgeschichte sollte man mehr vorweisen können als einen Support-Slot im Jahre 1983 für DEF LEPPARD. NIGHTMARE kann auch viel mehr vorweisen, nämlich unzählige Besetzungswechsel, die den Sound immer wieder nachhaltig verändert haben. Auch in 2020 ist man wieder mit einer neuen Frontsängerin am Start und zielt in „Aeternam“ gezielt auf Liebhaber von viel Epos und sinfonischem Metal, der gerne auch mal einen gewissen Härtegrad erreichen darf.

Sängerin Madie beherrscht ihren Job und kann Akzente setzen. Leider trifft das nicht auf die Kompositionen zu, da sich innerhalb der zehn Songs zu oft verzettelt wird. Von modernem Heavy Metal über Power-Einlagen bis hin zu gnadenlosem Kitsch wurde hier krampfhaft versucht, wirklich jeden Hörer zu erreichen. Die Stimmung der Songs ist teilweise sehr düster gehalten, und die passenden Riff-Salven unterstreichen den wirklich tollen Gesang, aber selten werden ein Riff oder ein Part sinnvoll beendet oder ein passender Übergang gefunden. Diese kompositorischen Mängel lassen „Aeternam“ leider ins Mittelfeld abdriften. Mir kommt es so vor, als wenn NIGHTMARE einfach zwanghaft auf einer Welle mitschwimmen wollen, auf der sie zufällig gelandet sind.

Natürlich gibt es auch Lichtblicke. „Lights On“ ist ein solcher Song. Dynamisches Riffing, treibende Drums und wummernder Bass, die in einem tollen Refrain gipfeln. Hätte jedes Stück von „Aeternam“ diese Qualitäten, dann wäre einer hohen Bewertung nichts entgegenzusetzten. Leider tauchen diese Momente nur vereinzelt auf und lassen den Hörer ratlos zurück. Die Band will und kann es ja eigentlich, aber die Umsetzung lässt leider zu wünschen übrig. Was bleibt, sind gute Ansätze, die leider nicht ausgespielt werden und somit keine Wertung oberhalb des Durchschnitts zulassen.

 

Aeternam


Cover - Aeternam Band:

NIGHTMARE


Genre: Melodic Metal
Tracks: 10
Länge: 48:47 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood