Review:

Five Scars

(Night In Gales)

Da hat sich ja mal jemand Zeit gelassen: gute zehn Jahre ist das letzte NIGHT IN GALES-Album her, was schon die Frage aufkommen ließ, ob die Band überhaupt noch aktiv ist. „Five Scars“ knüpft dabei nahtlos an die alten Scheiben an, was sicher auch an der Arbeit von Dan Swanö himself hinter den Reglern liegt. Der neue Drummer kann zwar einige Akzente setzen und macht generell einen guten Job, bringt die Chose aber nicht vom melodischen Death Metal weg. Zum Glück, denn was NIGHT IN GALES hier abliefern, ist erstklassiger Stoff, der der reinen Schwedenlehre folgt und durch zuviel neumodischen Scheiß und neue Einflüsse nicht so gut klingen könnte, wie es in der vorliegenden Form der Fall ist. Die Gitarrenarbeit ist erste Sahne, gerade die vielen zweistimmigen Leads („Bloodsong“) lassen den Fan mit den Ohren schlackern, genauso wie die kraftvollen Passagen zum Bangen einladen („Void Venture“). Shouter Björn hat in den letzten Jahren scheinbar nur alte AT THE GATES gehört und sich darüber zu einem Tompa Lindberg-Klon entwickelt – für einen Death Metal-Shouter gibt es wahrlich schlimmere Schicksale, zumal seine Röhre wie Arsch auf Eimer zur Musik passt (wenig überraschend, nicht wahr?). Beim Songwriting setzen NIGHT IN GALES auf bekannte Strukturen, was „Five Scars“ zwar ein wenig berechenbar macht, aber das Niveau durchgehend hoch hält. Wo NIGHT IN GALES draufsteht, ist melodischer Death Metal drin. War so, ist so, wird so bleiben. Gut so.

Five Scars


Cover - Five Scars Band:

Night In Gales


Genre: Death Metal
Tracks: 13
Länge: 44:45 (CD)
Label: Lifeforce Records
Vertrieb: Soulfood Music