Review:

Up The Dosage

(Nashville Pussy)

by Gast
Wer über sein eigenes Album sagt, dies ist unser „Back In Black“ hat höchstwahrscheinlich ganz schön dicke Eier oder übertreibt maßlos. Ersteres möchte ich gar nicht so genau wissen, bei Letzterem lasse ich mich aber gerne eines besseren belehren! Fünf Jahre ist es nun schon fast her, da verblüffte das Quartett aus Georgia ihre Fans mit ihrem durchweg guten Album „From Hell To Texas“. Dieses Niveau versuchen NASHVILLE PUSSY nun auf Ihrem neuesten Longplayer „Up The Dosage“ trotz geringerem Budgets (die letzte Tour mit ZZ Top ging wohl ordentlich ins Ersparte) zu halten oder gar zu übertreffen. Eines kann ich aber schon einmal vorweg nehmen: wie eine Low-Budget Produktion hört sich dieses Album keines Wegs an! Was wieder einmal beweist, auch mit wenig kann man viel erreichen. Der Opener „Everybody's Fault But Mine“ begrüßt uns im angenehmen Mid-Tempo und lässt sich wahrscheinlich am Besten in einem verruchten kleinen Stripclub mit einem lauwarmen Bourbon genießen. Aber genug geträumt, weiter geht es mit dem sehr nach Motörhead klingenden „Rub It To Death“ in dem Ruyter Suys, ihres Zeichens Ehefrau von Bandchef Blaine Cartwright, der von Männern dominierten Gitarrenwelt zeigt wo der Frosch die Locken hat. Das äußerst bissige „The South's Too Fat To Rise Again“ hat bei mir schon durch den Titel gewonnen und überzeugt auch nach dem ersten hören, absolut feinster Gitarrenrock in Richtung AC/DC mit einem lustig sarkastischen Text. Lustig und mit Hitpotenzial geht es mit der Country-Ballade „Before The Drugs Wear Off“ weiter. Aus den ruhigen Gefilden reißt uns dann aber auch schon der Arschtrittsong „Spent“ in dem Blaines Gesang gewohnt giftig und vor allem angepisst ums Eck kommt. Auf der Tour mit ZZ Top haben die Vier anscheinend anstatt der Gage einen Song der Headliner mitgehen lassen, denn genauso klingt der Titeltrack „Up The Dosage“.
Dass aber auch die Dame des Hauses, Ruyter Suys, ordentlich Gift und Galle spucken kann, bekommt man bei dem mit 47 Sekunden recht kurzen „Taking it Easy“ zu spüren. Über das punkige „White And Loud“ und dem Countryhammer „Hooray For Cocaine, Hooray For Tennessee“ geht es auch schon dem Ende entgegen und man wird mit dem „Pillbilly Blues“ und dem dreckigen „Pussy's Not A Dirty Word“ aus dem Stripclub geschmissen. Alles in Allem eine solide Show die uns Nashville Pussy hier bieten, die aber hoffentlich nicht wirklich schon ihr „Back In Black“ war, denn mal ehrlich, was soll denn dann noch kommen???

Up The Dosage


Cover - Up The Dosage Band:

Nashville Pussy


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 13
Länge: 38:13 (CD)
Label: Steamhammer
Vertrieb: SPV