Review:

Aus Schwärzester Nacht

(Nachtgeschrei)

Über die Frankfurter Mittelalter-Rocker gibt es nur zwei Meinungen: Klasse oder Schrott! Mit ihren Schlager-lastig triefenden Texten kommen sie oftmals wie eine etwas härtere Variante der grauenhaften UNHEILIG daher. Man darf dabei aber nicht verkennen, dass das Septett auch ein Gespür für eingängiges, sehr melodisches Songwriting hat, das mit einer durchgehenden, aber niemals zum reinen Tränendrüsendesaster verkommenden Melancholie verknüpft ist. Und auch auf ihrem vierten Album „Aus Schwärzester Nacht“ dominiert der glasklare, anfangs gewöhnungsbedürftige, dann auf Dauer aber angenehme, mittlere Gesang von Martin LeMar, der sehr hörenswerte Stücke wie „Die Geister, Die Uns Riefen“, „Der Ruf“, „Am Rand Der Welt“ (gab es das nicht schon mal?! Stichwort zweites Album…) oder „Für Alle Zeit“ (sicher ein kommender Live-Abräumer!), aber auch nicht ganz so gelungene Nummern wie „Flamme“, „Spieler“, „In Die Schwärze Der Nacht“ oder „Unter Deinem Licht“ veredelt. Als Bonustracks der Erstauflage im Digipak werden eine Akustikversion des „Ardeo“-Songs „Herbst“ sowie eine Orchesterversion des neuen Stückes „In Die Schwärze Der Nacht“ gereicht, die man jedoch absolut nicht haben muss. Es bleibt dabei: NACHTGESCHREI tun niemandem weh, aber auch mit „Aus Schwärzester Nacht“ schafft es die Band trotz ihres oben erwähnten Potentials nicht, die ausgetretenen Pfade des Mittelalter-Rock neu zu beleben. Schade!

Aus Schwärzester Nacht


Cover - Aus Schwärzester Nacht Band:

Nachtgeschrei


Genre: Folk
Tracks: 16
Länge: 72:25 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood