Review:

Made From Sin

(MOVING OOS)

Die MOVING OOS sind ein achtköpfiges Kollektiv aus Norwegen. Im Kern bestehen sie aus Gitarrist Per Borten (SPIDERGAWD/CADILLAC), Sänger Frank Reppen (BLOOD ON WHEELS) und Keyboarder Haakon-Marius Pettersen (TURBONEGRO), die sich zusammengetan haben, um den Sound zu spielen, den sie in keiner ihrer anderen Bands unterbringen können. Dieser wurzelt unmissverständlich in 60s- und 70s-Rock, der aber immer wieder mit einer ordentlichen Portion Soul und Funk versehen wird und manchmal sogar auch in Jazz-Rock- und Progressive-Rock-Gefilde driftet. Zwischen 2007 und 2010 haben die MOVING OOS bereits drei Alben aufgenommen, 2018 folgte mit „Romancer“ ein neues Lebenszeichen, das jedoch größtenteils aus älterem, neu aufgenommenem Material bestand.

„Made From Sin“ ist damit das erste komplett neue Album seit 2010, und es scheint, als habe sich in dieser Zeit jede Menge positiver Energie bei den Band-Mitgliedern angestaut, so frisch, spielfreudig, melodieverliebt, experimentierfreudig und packend klingen sie hier. Die stilistischen Zutaten sind dieselben geblieben, so hört man sowohl den Einfluss klassischer (Hard-)Rock-Bands wie DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN heraus als auch den von Soul- und Funk-Musikern wie Bobby Womack oder Curtis Mayfield. Beim proggigen „U-O-Me“ dürften dagegen Bands wie KING CRIMSON Pate gestanden haben. Neben Bortens dreckigen Gitarren-Sounds drängen sich dabei auch immer wieder herrliche Vintage-Keyboards und Hammond-Orgeln in den Vordergrund, allgegenwärtig sind auch die beiden Background-Sängerinnen mit ihren langgezogenen „Oos“ (auf die sich der Bandname bezieht, der wiederum auf ein Zitat von Neil Young zurückgeht). Über allem aber thront Sänger Frank Reppen, der mit viel Volumen und Dreck den klassischen Rock-Shouter gibt, dabei aber auch jede Menge Soul in der Stimme hat.

Kaum zu glauben: Den MOVING OOS gelingt es auf „Made From Sin“ scheinbar spielend, aus diesen unterschiedlichen Einflüssen ein stimmiges Ganzes entstehen zu lassen. An jeder Ecke gibt es tolle Einfälle zu entdecken, im Fokus stehen trotzdem immer die Songs. Diese sind auch noch unverschämt eingängig und immer wieder setzen sich Melodien im Gehörgang fest. Außerdem hört man den Musikern den Spaß förmlich an, den sie bei den Aufnahmen hatten. Und das wirkt absolut ansteckend!

 

Made From Sin


Cover - Made From Sin Band:

MOVING OOS


Genre: Rock
Tracks: 7
Länge: 35:52 (CD)
Label: Crispin Glover
Vertrieb: Soulfood