Review:

Different Ways

(Mourning Ends)

MOURNING ENDS aus Jena haben mit dem Review zu ihrer letzten Scheibe "Kriegerseele" eine der wohl längsten Diskussionen um textliche Inhalte in der Geschichte von Metal-Inside losgetreten. Das Album enthielt einige Passagen, die Christoph sauer aufstießen, was er mit deutlichen Worten kundtat. Seitdem ist viel Zeit vergangen, die Band hat sich stark verändert (drei Leute der bereits 2000 aufgenommenen Scheibe "Kriegerseele" haben die Band verlassen) und MOURNING ENDS haben ihrer Mucke einer Radikalkur unterzogen. Nix mehr Keyboard, nix mehr PaganVikingBlackEvil Metal, vorbei. Jetzt regiert ein Metalcore-Brett, das sich wie ne Mischung aus Shadows Fall, In Flames (stellvertretend für alle neueren Schwedenscheiben), alten Sentenced und Gorefest anhört. Selten einen passenderen Plattentitel gesehen haha. Hier gibt’s melodische Gitarren, die sich so manches coole Duell liefern und stark nach Shadows Fall klingen, ohne deren Klasse zu erreichen, dafür fehlt ihnen der letzte Kick, die letzte Melodie, die "The Art Of Balance" so endgeil werden ließ. Neben den Gitarrenleuten gibt´s noch einen vernünftigen Drummer und einen Sänger, der ebenso an alte Sentenced (damals, als die Jungs noch Klasse hatten und keine Schnittenband waren) wie an Gorefest erinnert, aber auch oft genug clean singt, um sich nicht Stagnation vorwerfen lassen zu müssn. Diese cleanen Passagen klingen ziemlich cool und haben einen starken epischen Touch ("Hate To See You Die"). MOURNING ENDS schaffen es aber nicht, aus all diesen Zutaten und auf jeden Fall vorhandenen Fähigkeiten eine mitreißende Platte zu schreiben, die über die gesamte Spielzeit fesselt. Es gibt einige gelungene Songs ("Mainstream Of Suffering" - alter Schwedentod-Touch oder "Wait For The Shadows"), aber ebenso viele Füller und lahme Passagen. Bleibt unterm Strich eine gut produzierte, musikalisch ganz passable Scheibe, die aber gegen ähnliche Bands wie erwähnte Shadows Fall oder As I Lay Dying abstinkt. Es ist MOURNING ENDS aber gelungen, sich von ihrem alten Image zu trennen und mit einer hoffnungsvollen Scheibe auf sich aufmerksam zu machen. Abwarten, was die Zukunft bringt, MOURNING ENDS haben auf jeden noch Potenzial, wenn sie sich im Songwriting verbessern, kann die nächste Scheibe ein Hammer werden.

Different Ways


Cover - Different Ways Band:

Mourning Ends


Genre: Hard Rock
Tracks: 8
Länge: 33:14 (CD)
Label: Circulation Records
Vertrieb: