Review:

All Dead Here

(Morgul)

MORGUL haben sich, seit ihrer Gründung 1990, von majestätischem Black Metal zu immer avantgardistischeren Sounds hinbewegt, was sie zwar nicht unoriginell, aber auch für viele Ohren gewöhnungsbedürftig gemacht hat. Und "All Dead Here" trägt nicht dazu bei, dass sich dieser Zustand ändert. Das Album hat einen nicht gerade unauffälligen Industrial - Anstrich und klingt daher äußerst steril. Auch elektronische Einschübe (die grundsätzlich, geschickt platziert, nicht unbedingt schlimm sind), Orchestersamples und Pianoparts sind auszumachen, aber MORGUL wissen nicht, wie man all diese Zutaten zu packenden Songs zusammenfügt. Und dass Black Metal auch mit sehr modernem Anstrich funktionieren kann, haben SATYRICON mit ihrem Hammer "Rebel Extravaganza" eindrucksvoll bewiesen. Hin und wieder schaffen es die Norweger, ihren Klangmix atmosphärisch umzusetzen, wie das abschließende "Empty" zeigt, aber insgesamt wird das Niveau der norwegischen Konkurrenz nicht erreicht. Zu wenig mitreißend, dynamisch, aggressiv und zu glatt gebügelt klingt "All Dead Here" und ist weder richtig bang, - noch tanzkompatibel. Auffällig auch, dass im Song "Shackled" die Melodie der alten Pop - Gassenhauers "Der Mussolini" verwurstet wird. Ein nicht mehr als durchschnittliches Werk, von dem ich mir Einiges mehr erhofft hatte!

All Dead Here


Cover - All Dead Here Band:

Morgul


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 48:35 (CD)
Label: Season Of Mist
Vertrieb: Soulfood