Review:

Paying Tribute

(Molly Hatchet)

Coverscheiben sind schon was Lustiges, sofern sie auch originell sind, und man sich, wie im jüngsten Fall Heino, herrlich darüber aufregen/amüsieren/totlachen kann. Auch im härteren Musikbereich hat man schon die eine oder andere positive Überraschung erlebt (SIX FEET UNDERs „Graveyard Classics“ – nur die erste wohlgemerkt - oder POWERGODs hervorragende „That´s Metal“-Platten), aber „Paying Tribute“, eine Zusammenstellung diverser Klassiker, die die Südstaatler MOLLY HATCHET im Laufe ihrer Karriere eingetütet haben, braucht hingegen kein weibliches Borstentier. Nicht, dass die Band um Gitarrengott Bobby Ingram hier musikalischen Kaffeesatz abliefert, aber dieser Haufen hat derart erstklassige Eigenkompositionen in der Hinterhand, dass wenig originelle Standard-Interpretationen von ZZ TOP („Sharp Dressed Man“), THIN LIZZY („The Boys Are Back In Town“), George Thorogood („Bad To The Bone“), den ROLLING STONES („Tumbling Dice“ und „Wild Horses“), das obligatorische „Dreams I´ll Never See“ von der ALLMAN BROTHERS BAND oder das gruselige „Desperado“ von den EAGLES einfach nur belanglos und langweilig herüberkommen, zudem sie sich ohne große Überraschungen streng an das jeweilige Original halten. Deutlich wertiger sind für Fans daher die drei Live-Bonustracks „Whiskey Man“, „Beatin´ The Odds“ und „Flirtin´ With Disaster“, die „Paying Tribute“ ans Ende gehängt worden sind. Echte MOLLY-Fanatiker, die sowieso schon alles andere von den Jungs haben, werden sich diese überflüssige Compilation zwar ins Regal stellen, aber wer hier noch unbedarft ist, sollte es zuerst mit den großartigen (und inzwischen zu Dumping-Preisen erhältlichen) Überwerken „Devil´s Canyon“ oder „Silent Reign Of Heroes“ versuchen. Insgesamt eine solide, aber leider gar nicht essentielle Veröffentlichung.

Paying Tribute


Cover - Paying Tribute Band:

Molly Hatchet


Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 57:34 (CD)
Label: Collectors Dream Records
Vertrieb: Soulfood