Review:

Consumed By Fire

(MESSERSCHMITT)

“Ralf, MESSERSCHMITT sind genau Dein Ding. Die Rezi MUSST du machen.” Mit diesen Vorschusslorbeeren schickt mich ein geschätzter Kollege ins Rennen. Also schauen wir mal, ob wir es bei MESSERSCHMITT mit einem Jagdflugzeug oder vielleicht doch eher einem Kabinenroller zu tun haben.

Die Jungs aus Remscheid feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bandjubiläum und veröffentlichen passend dazu ihren zweiten Longplayer “Consumed By Fire”. Das Quartett frönt optisch und musikalisch dem Speed- und Thrash Metal der Achtziger Jahre, womit man schon mal viel Geschmack beweist. Entsprechend flott startet das Album mit dem Song “Fairchild”. Rasantes Drumming, schneidende Gitarren, so muss das. Ob dieses Stück allerdings als Opener optimal gewählt ist, sei dahingestellt. Erstens treten MESSERSCHMITT dafür im Mittelteil (zu) kräftig auf das Bremspedal, und zweitens fällt ausgerechnet in den ersten Minuten des Albums sein einziger Wermutstropfen besonders stark ins Gewicht: der Gesang von Maik Jegszenties ist zwar druckvoll, aber im Stimmumfang ziemlich limitiert. In den besseren Momenten erinnert er jedoch angenehm an Brian Zimmermann von ATROPHY, besonders in den schnellen Passagen. Mit dem folgenden Titelsong hauen die Buben allerdings einen richtigen Brecher raus, der einfach Spaß macht und mitreißt. “Psychoqueen” hält das Niveau, bevor mit “The Vanishing Strains” das Tempo etwas rausgenommen wird. Aber nur um auf den Höhepunkt der Scheibe vorzubereiten: der grandiose Knaller “Arms Of Havoc” startet mit einem Killer-Riff und macht überhaupt keine Gefangenen. Das Ding wird es mühelos in meine Liste der Songs des Jahres 2020 schaffen. Kein Zweifel. Weiter geht es mit “A Masterful Bloodshed”, das uns in den ersten beiden Minuten noch etwas Luft im Midtempo verschafft, bevor auch hier die zweite Stufe der Rakete gezündet und die Geschwindigkeit kräftig angezogen wird. Und weil es so schön ist, lässt auch “Hematic Wrath” in der Folge den Schlagzeuger schwitzen, wobei die Gitarren an frühe FLOTSAM AND JETSAM erinnern. Prima. Den Abschluss bildet der etwas zähe Sechsminüter “And I Crave To Die”, der es leider nicht schafft, die Spannung über seine gesamte Spielzeit hoch zu halten.

In der Gesamtschau haben wir es aber mit einem richtig guten Album zu tun, dessen Höhepunkte beweisen, zu was MESSERSCHMITT fähig sind. Einen Killersong wie “Arms Of Havoc” können nur wenige Bands vom Stapel lassen. Den schicke ich jetzt erst mal auf Dauerrotation!

 

Consumed By Fire


Cover - Consumed By Fire Band:

MESSERSCHMITT


Genre: Thrash Metal
Tracks: 8
Länge: 40:22 (Digital)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb