Review:

Back From Beyond

(Massacre)

Ähnlich wie die Geschichte der Menstruation ist die Geschichte der Kultformation MASSACRE eine Geschichte voller Missverständnisse. Bereits 1984 gegründet, existierte die Band bis zur Veröffentlichung ihres Debütalbums "From Beyond" (im Jahr 1991) nur hin und wieder mal. Dieser Zustand hielt bis heute an, so dass es die Jungs aus Florida in 23 Jahren gerade noch auf eine Nachfolge-EP ("Inhuman Condition" von 1992) und ein weiteres Album ("Promise" von 1996) brachten. Seit 2011 bestehen MASSACRE zwar aus den beiden Urschleimern Rick Rozz (Gitarre) und Terry Butler (Bass), doch Sänger und Tausendsassa Kam Lee ist ebenso wenig dabei wie Drummer und Mitbegründer Bill Andrews, was "Back From Beyond" in Bezug auf den viel verheißenden Titel ein wenig von seiner Magie raubt. Klammert man jedoch den großen Kult um das Erstlingswerk aus und geht mit realistischen Erwartungen an das Album, wird man von einem sehr guten Old School-Death Metal-Geschoss überrascht, das - und das war definitiv zu erwarten - mit den meisten Genre-Mitbewerbern locker mithalten kann. Mikey Mazzonetto macht an den Drums eine ebenso gute Figur wie Ed Webb am Mikro, und auch das Songwriting ist über die weitesten Strecken gelungen: mit "As We Wait To Die", "Hunter´s Blood", "False Revelation" oder "Honor The Fallen" (die hier lediglich als Anspieltipps dienen sollen) hat das Quartett ein ordentliches, wenn auch noch steigerungsfähiges (Midtempo-) Brett vorgelegt, das durch den fast vollständigen Verzicht auf Stücke über der Vier-Minuten-Marke zusätzlich an Eingängigkeit gewinnt. Wenn diese Besetzung, die absolut nicht als halbgare Reunion durchgeht, noch länger aktiv bleibt, ist es möglich, dass sie mit ihrem nächsten Album vielleicht an das große Meisterwerk von 1991 anknüpfen kann. Das Potential dafür ist zweifellos vorhanden!

Back From Beyond


Cover - Back From Beyond Band:

Massacre


Genre: Death Metal
Tracks: 14
Länge: 45:38 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: Universal