Review:

Hadal Zone Express

(Märvel)

Von den seltsamen Verkleidungen und Masken, die MÄRVEL gerne tragen, sollte man sich nicht abschrecken und auch nicht in die Irre führen lassen. Ebenso wenig von den Pseudonymen der drei Musiker (sie nennen sich The King, The Vicar und The Burgher) und vom düsteren Albumtitel (die „Hadal Zone“ leitet sich vom Hades ab, der Unterwelt der griechischen Mythologie). Auf ihrem vierten Album spielen die Schweden vielmehr dreckigen, aber sehr melodischen Garagen Rock der skandinavischen Sorte, angereichert mit etwas Glam Rock und einer Prise 60s Soul. Dabei fällt nicht nur der warme Sound auf, sondern auch der harmonische Background-Gesang, und alles zusammen geht schnell ins Ohr und wirft immer wieder hymnische Melodien ab. Dabei fühlt man sich fast durchgehend stark an die HELLACOPTERS erinnert, und auch KISS haben ihre Spuren hinterlassen. Richtig düster wird es auf diesem Album aber eigentlich gar nicht. Bei „Black Money“ wird mal ein Zahn zugelegt, und bei „Danish Rush“ ist ein deutlicher 80er Metal-Einschlag zu hören. Aber gerade der Titelsong klingt besonders fröhlich, die Single „Remember“ geht schon fast als Power-Pop durch und im abschließenden, getragenen „Forgettable“ ist zwischendurch eine Akustik-Gitarre zu hören, bevor der Schlussteil zu einem wunderbaren Finale gesteigert wird – nur der Fade-Out am Ende hätte wirklich nicht sein müssen und kommt außerdem viel zu früh. Von diesem Schönheitsfehler abgesehen, liefert das Trio mit „Hadal Zone Express“ ein tolles und vielseitiges Rock ´n´ Roll-Album ab, das durch die Bank Spaß macht. Vor allem all denen, die die HELLACOPTERS schmerzlich vermissen, sei diese Scheibe wärmstens empfohlen.

Hadal Zone Express


Cover - Hadal Zone Express Band:

Märvel


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 38:19 (CD)
Label: Sound Pollution/Killer Cobra
Vertrieb: Rough Trade