Review:

Another Sunday Bright

(Marble Arch)

Ich weiß nicht, was los ist. Erst Entwine, dann MARBLE ARCH. Wer das hört ist Lutscher und Weichei. So wie ich also. Ich Neckermann ich... Natürlich haben die Herren (und die Dame; Tanja Lainio von Lullacry sang einige Background-Vocals ein) nicht Neues erfunden. Sie wandeln auf Pfaden der finnischen Vorreiter, kommen nicht ganz so schwülstig daher (Keyboard wird zugunsten der Gitarre geopfert, wenn ich‘s Tasteninstrument nicht überhört habe) und streuen in das Entwine/HIM-Gemisch noch ein wenig Paradise Lost ein. Und promptement haben sie super-schöne Melodien beisammen, die einem gestandenen - sagen wir mal - Schwarz-Heimer natürlich viel zu poppig daherkommen, "weicheren" Musikgenießern aber nicht nur in knisternder Kamin-Atmo gefallen sollten. Was mich ganz dolle wundert: Da kommen die Schweden doch aus dem wehrhaften Power-Metall-Dörfchen Bollnäs (Morgana LeFay und so) und müssten deswegen doch eigentlich Kraftfutter herstellen. Sind denn die Finnen jetzt schon Herr über die skandinavischen Nachbarn? Reicht da ein Produzent (Anssi Kippo) und das Studio (Lappeenranta), um den Blau-Gelben ihre Wurzeln in Weiß-Blau zu färben? Was ist denn los? Und geht in mir vor? Ganz großes Audio-Vergnügen auf meiner Seite. Verstehe ich nicht ...

Another Sunday Bright


Cover - Another Sunday Bright Band:

Marble Arch


Genre: Gothic Metal
Tracks: 10
Länge: 41:28 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: SPV