Review:

Opus Ferox II - Mark Of The Beast

(Loch Vostok)

Die schwedischen Prog-Metaller LOCH VOSTOK präsentieren in diesen Tagen ihr bereits neuntes Studioalbum. Damit beweisen sie ein bewundernswertes Durchhaltevermögen, insbesondere da ihre Musik per se nicht für die breite Masse geeignet ist und sich größerer Erfolg bislang nicht einstellte. Ganz im Gegenteil werden selbst einige Szenekenner bei Nennung des Bandnamens passen müssen. Vielleicht ist auch eben jener verschrobene Name ein gewisser Stolperstein, weil er eher an pandagesichtigen Düster-Krims-Krams denken lässt als an fein ausgearbeitete, progressive Epen. Letztere haben die Schweden jedoch durchaus zu bieten. Vergaloppierten sie sich auf den ersten Alben noch teilweise in allzu kühnen Versuchen alle möglichen Stile und Elemente in ihre Songs zu packen, sind sie allerspätestens seit dem ersten Teil von "Opus Ferox" und dem Einstieg des großartigen Sängers Jonas Radehorn im Zentrum des europäischen Prog-Metal-Universums angekommen. 

Das neue Werk startet mit dem knüppelharten "Distant Assistance". Hier bilden der melodisch-kraftvolle Gesang (mit gelegentlichen Growls) und das irre instrumentale Treiben eine unheilige Allianz. Der Refrain offenbart trotz aller Brachialität echte Ohrwurmqualitäten. Trotzdem stellt sich die Frage, ob sich das Quintett einen Gefallen damit getan hat ausgerechnet diesen Song als Video zum Album auszuwählen. Repräsentativ ist er nicht unbedingt. Nach diesem kurzen, energischen Opener geht es weiter mit "Cult Status", das sich um einiges melodischer gibt und den eigentlichen Stil der Band sehr gut widerspiegelt. Immer wieder erinnern LOCH VOSTOK dabei an ein uneheliches Kind ihrer Landsleute von EVERGREY und SCAR SYMMETRY mit einigen modernen Verzierungen der Marke PROTEST THE HERO wie der Song "Senses" wohl am besten veranschaulicht. Wer sich als Hörer in diesem Spektrum wohlfühlt, dem sollte das neue Album von LOCH VOSTOK zusagen. Die zehn Tracks lassen keinen Ausfall erkennen und es wäre der Band aus Uppsala zu wünschen, dass sie mit "Opus Ferox II - Mark Of The Beast" ein größeres Publikum erreichen. Mit diesem Album haben sie jedenfalls alles dafür getan.

 

 

Opus Ferox II - Mark Of The Beast


Cover - Opus Ferox II - Mark Of The Beast Band:

Loch Vostok


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 48:34 (Digital)
Label: Sound Pollution / Vicisolum
Vertrieb: