Review:

Bird’s Eye View

(LeRa)

Aus der Slowakei kommt mit LERA eine temperamentvolle junge Lady, die mit einem sehr modernen Hard Rock Album überzeugen möchte. Das gelingt dank der starken, rauen aber dennoch variablen Stimme bei straighten Rockern wie dem Opener „The Way Of The Champion“ oder dem sehr eingängigen und poppigen „Johnny The Best“ teilweise auch recht gut. Leider verzettelt man sich im Verlauf des Albums etwas in dem man sich möglichst breit zu präsentieren versucht. Da sind die dezenten Reggea Anflüge beim bereits erwähnten „Johnny The Best“ noch ganz witzig. Das mit einem sehr obskuren Sound versehene „I Need To Hate You“ hingegen hat wirklich Nervpotential. Auch das funkig-groovige „I’m OK“ lässt die Stirn des Rezensenten runzeln. Was schade ist, denn stimmlich ist das schon geil. Aber dass die Platte wie ein Pop Album produziert ist, sprich jeder Song ein komplett eigenen Sound bekommen hat, geht auf Kosten der Homogenität, ist in meinen Ohren alles andere als ein Vorteil und lässt mich die Scheibe schwer am Stück genießen. Einzeln betrachtet machen neben den beiden schon erwähnten Songs der lockere Rocker „Cynical“ und die tolle Ballade „Divorce“ am meisten Spaß. Vielleicht bin ich einfach nicht die richtige Zielgruppe aber meine Empfehlung wäre für das nächste Album sich auf die durchaus vorhandenen Stärken zu konzentrieren und nicht jeden Gitarrensoundeffekt zu benutzen den der PC hergibt, bzw zeigen zu wollen, dass man alles kann. Das ist dann ein bisschen so wie in der Imbissbude die Schnitzel, Pizza, Nasi Goreng und Chicken Tikka Masala auf der Karte hat: Alles irgendwie OK, beim echten Inder oder Italiener ist es dann aber doch geiler.

Bird’s Eye View


Cover - Bird’s Eye View Band:

LeRa


Genre: Hard Rock
Tracks: 10
Länge: 33:50 (CD)
Label: Gloss Art
Vertrieb: Ruko Hore