Review:

Mind Prison

(Last Rites)

Italien ist nicht gerade die Hochburg des melodischen Death Metal, dennoch zeigen LAST RITES, dass auch die für ihre musikalischen Auswüchse ansonsten berüchtigte Stiefelinsel hin und wieder eine kleine Perle abwerfen kann. Die Band zockt im Stile von Größen wie IN FLAMES oder ARCH ENEMY, lässt jedoch einen noch größeren Anteil traditioneller Klänge einfließen und erinnert nicht selten an NAGLFAR, ohne jedoch deren Energielevel jemals zu erreichen. Das sehr gute Stück "Paradise Lost" etwa erinnert stark an den "Vittra" - Reißer "Through The Midnight Spheres". Auch die Kreisch - Vocals von Gitarrist Dave drängen fast zwangsläufig den Vergleich mit Jens Ryden auf, obwohl dieser noch eine Spur aggressiver kotzt. Der Großteil des Songmaterials bewegt sich im schnelleren Midtempo - Bereich und lässt genug Spielraum für sehr gelungene Soli, deren Herkunft in diesem Genre wohl eindeutig IRON MAIDEN zuzuschreiben ist. Auffällig ist, dass das Album einen für Underground - Verhältnisse sehr guten Sound hat, der voluminös und gleichzeitig polternd - thrashig durch die Anlage pustet. Einzige Kritik für ein durchweg gutes Werk gibt es lediglich beim Songmaterial zu nennen, das einfach nicht einprägsam genug tönt. Trotz zahlreicher technischer Finessen und sehr gelungener Breaks hämmern sich die Stücke einfach nicht fest und lassen "Hits" im Stile der oben genannten Bands leider vermissen. Das sollte Genre - Fans jedoch nicht davon abhalten, LAST RITES einmal anzuchecken und den sehr talentierten Italienern eine Chance zu geben. Mit etwas besseren Songs in der Hinterhand sollte es den Jungs, zumindest technisch, nicht schwer fallen, einen echten Hammer vorzulegen.

Mind Prison


Cover - Mind Prison Band:

Last Rites


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 38:48 (CD)
Label: Nadir Music
Vertrieb: Nadir Music