Review:

Red Planet Boulevard

(Lana Lane)

Also ganz so schlecht, wie manche Kollegen die neue Scheibe von LANA LANE "Red Planet Boulevard" schreiben, ist die CD dann beileibe nicht geraten. Sicher gegen den starken Vorgänger "Lady Macbeth" (2005) kann dieses neue Werk tatsächlich nie heranreichen. Dafür sind einfach zu viele mittelmäßige Songs und sogar echte Ausfälle enthalten.

Manches auf diesen 68 Minuten Musik wirkt nur sehr halbherzig, klingt künstlich in die Länge gezogen und die symphonischen Bestandteile sind außerdem stark zurückgenommen worden. Vor allem die prägnanten Melodien bzw. Refrains in denen sich die nach wie vor bärenstarke Stimme der Kalifornierin austoben könnte zünden stellenweise leider garnicht oder fehlen schlichtweg ganz. Ob es daran liegt das Ehemann sowie Hauptsongschreiber Erik Norlander (Keyboards, Bass) sich bei der Produktion mit den Gedanken schon bei seiner neuen Band JOHN PAYNE's ASIA befand?! Kann schon der Fall sein, denn auf "Red Planet Boulevard" ist sein ansonsten typischer Tastensound doch eher etwas unterpräsent, stellweise reichlich bieder sowie standardisiert ausgefallen und verkommt leider eher zu langweiligen Hintergrundstaffage. Gegen das bestens konzipierte Vorgängerwerk kann "Red Planet Boulevard" daher nie anstinken, dazu wirkt vieles zu oberflächlich und unausgegoren.

Auch die Produktion mit einem eher schwachbürstigen Drumsound ist gerade nicht optimal geraten und nimmt dem Ganzen zusätzlicxh an Drive. Wie schon angedeutet die wunderbaren orchestralen oder gar symphonischen Parts aus der Vergangeheit, wie man es hätte erwarten können, sind sind hier so gut wie nicht vorhanden. Es wird schlichter Hardrock, der mitunter etwas riffiger (gut gemacht bei dem dramatischen "The Frozen Sea") ausgefallen ist, geboten - mehr leider nicht. Der rockige Opener "Into The Fire", die coolen Stampfer "Stepford, USA" oder "Capture The Sun" sind ganz klar noch die besseren will oder sogar richtig gute Songs. Aber der Totalausfall die Ballade "Jessica" und auch das seltsam-verschleppte "Lazy Summer Day" (völlig atypisch mal was anderes aber trotzdem nicht gut - hier wurde etwas von "Dream a little Dream of Me" geklaut!) machen einem das Zuhören nicht immer zum Vergnügen. Bei "Shine" und auch das in Ansätzen nicht üble "Angels And Magicians" hat man den Eindruck, hier hätte man viel mehr draus machen können.

Sicher hat LANA LANE nach wie vor ein tolles und vor allem markantes Organ mit üppiger Oktavenbreite aber aufgrund des nur mäßigen Songwritings verkauft sie sich hier deutlich unter Wert. Der abschließende rein instrumentale Titeltrack "Red Planet Boulevard" ist dann noch der Gipfle der Einfallslosigkeit, denn hier werden einfach ein paar einzelne Versatzstücke aus den Songs davor nochmal miteinander unter einem pseudo-progmäsigen Deckmäntelchen auf acht größtenteils langweilige Minuten vermischt!

Nee also beim nächsten Werk sollte sich Lana vielleicht doch mal andere Songschreiber suchen!

Red Planet Boulevard


Cover - Red Planet Boulevard Band:

Lana Lane


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 68:31 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Soulfood Music