Review:

Merkur

(Klabautamann)

TIPP
Selbst ist der Mann: der Florian spielt nicht nur in einer Troika (Valborg, Woburn House, KLABAUTAMANN), sondern hat mit Zeitgeister auch gleich noch ein Label gegründet. Völlig frei von Zwängen klingt dann auch dieses durchaus dem Black Metal zuzuordnendes Album (Schwarzwurzeln werden an Knüppel-Parts wie in „Morn Of Solace“ ihre wahre Freude haben). Die wahren Stärken des Merkurs liegen aber im großen Abwechslungsreichtum – hier wird Avantgarde noch ausgeübt und nicht nur apostrophiert. Cleane Passagen, angejazzte Abschnitte, Artrock, pinkfloydige Parts, akustische Ausflüge – all das macht dieses Album zu einer tiefgründigen Reise durch den metallischen Kosmos. Nicht, dass sich nicht schon viele andere Bands an diesen progressiven Schüben abgemüht haben – aber die meisten scheitern. Nicht so KLABAUTAMANN. Der Gesang klingt selbst in garstig-kreischiger Ausrichtung keinesfalls lächerlich und auch die deutschen Texte (es gibt auch englische) halten sich fern von jeglicher Peinlichkeit – hier wird nichts künstlich aufgeblasen oder aufgesetzt verballhornt. Wirklich schickes Design in dunklem Blau und ein dichter Sound verstärken die dichte, geheimnisvolle Atmosphäre dieses Werkes zusätzlich. So interessant kann Black Metal auch heute noch sein, so interessant der Zeitgeist…

Merkur


Cover - Merkur Band:

Klabautamann


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 48:52 (CD)
Label: Zeitgeister Music Distribution
Vertrieb: