Review:

Time To Ignite

(Itchy Poopzkid)

Was ein herrlich unkonventioneller Name ITCHY POOPZKID, das kann eigentlich nur eine Punkband sein und tatsächlich dieser rührseelige Dreier aus Eislingen spielt die berühmten drei Akkorde, angesiedelt im Untersegment Spasspunk. Die Jungs finden lt. eignem Bekunden ihren wohl in einer Bierlaune entstandenen Namen mittlerweile selbst nicht mehr so prickelnd, stehe aber (wohl oder übel) dazu und haben lediglich in einer zweiten HP-Firmierung, gebt mal www.scheisscombo.de ein, erstere Bezeichnung etwas variiert. Ansonsten wird auf diesem zweiten Silberling "Time To Ignite" nach dem 2005’er Debüt (Heart To Believe) ganz solide gepunk(rockt) und immer mal wieder versucht den gängigen Einheitsbrei aus knackigen Riffs und schmissigen Refrains mitunter etwas mehr Abwechslung zu verschaffen. Dies geling dann auch mal etwas mehr (der Opener "Better Off Alone" mit relativ düsterem Metalriff) dann wieder eher weniger (die Akustikballade "Leftrightwrong" ist eher halbgar und man merkt der Band regelrecht an, das ist nicht ihr Ding). Die Produktion ist knackig gemacht, Produzent Achim Lindemeir (u.a. H-BLOCKX, DIE HAPPY) hat bei den 13 Tracks einen guten Job gemacht. Weitere Pluspunkte dieses Albums sind ganz klar eine ungezügelte Frische, die Abgehnummern wie das kraftvolle "Silence Is Killing Me" (mit coolem Casio-Sound am Anfang) "Kante", "Take Me Back" oder das mitreißende "You Don’t Bring Me Down" versprühen - da fühlt man deutlich, die Band ist sich ihrer Sache sicher und fühlt sich wohl. "Breathing" ist mir hingegen viel zu brav und auf teenymäßig getrimmt. Mein ganz persönlicher Favorit ist außerdem noch das sehr starke "The Flavor Of The Night" mit schönen Harmonievocals a la BLINK oder SUM XYZ. Aus der leicht skamäßig angelegten Nummer "Try Try Try" hätte man aber schon etwas mehr machen können, die Anfangs leider nur dezent auftauchenden Bläser sind im weiteren Verlauf leider völlig außen vor, wurde leider nur etwas halbherzig umgesetzt. "Drop The Bomb" ganz am Schluss ist dagegen sehr gelungen, klingt sehr britisch und zeigt die Jungs von ihrer spaßigen Seite, könnte ein Konzertkracher werden, erinnert mich aber irgendwie voll na "Nelly The Elephant" (TOY DOLLS ), macht aber garnix ist trotzdem gut gemacht. ITCHY POOPZKID liefern hier mit "Time To Ignite" beileibe kein schlechtes Werk, aber es reicht trotzdem (noch) nicht ganz aus um sich aus den zahllosen ähnlich agierenden Combos entscheidend abzusetzen. Die CD’s von Kollegen wie zuletzt 5BUGS oder BRAINLESS WANKERS sind da einfach eine Ecke besser, da mit mehr eigenem Profil versehen. Live dürfte die Schose sicher ganz gut funktionieren.

Time To Ignite


Cover - Time To Ignite Band:

Itchy Poopzkid


Genre: Punk
Tracks: 13
Länge: 39:35 (CD)
Label: Where Are my Records
Vertrieb: Universal