Review:

Lounge

(Hellsongs)

Die Schweden HELLSONGS sind vielleicht nicht die Vorreiter einer Revolution wie sie unser Redakteur Mono unlängst im Editorial forderte - sie sind aber durchaus ein spannendes Beispiel was man Neues mit Metal tun kann. HELLSONGS sind dabei jedoch musikalisch dermaßen unmetallisch, dass sich selbst müder Altherrenrock dagegen ausnimmt, als breche die Hölle auf die Erde hernieder. Und bedenkt man die Wucht einiger der Originale wirken die Fassungen von HELLSONGS vielleicht für einen kurzen Moment albern - denn die Schweden HELLSONGS covern Songs von METALLICA, IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST. Sie sind dabei originell und in dieser Form sehr einmalig, dass es eine Freude ist ihren Tönen zu lauschen. Von Covern zu reden ist dabei jedoch gewagt, denn von wenigen Ausnahmen abgesehen - entweder bei guter Textsicherheit oder im jeweiligen Chorus - sind die Originale nicht wieder zu erkennen. HELLSONGS nennen ihr Debut "Lounge", und das ist auch drin: Indie Pop, teils nachdenklich, teils in bester Singer/Songwritermanier, teils unbekümmert, manchmal etwas schwerer, häufiger mit leichtem Folk-Einschlag. Der skandinavische Akzent, die weiblichen Vocals der Klangfarbe einer Emiliana Torrini, all das lässt das geistige Auge in die Ferne blicken und wunderbar abschalten. Mal lugen Orgelklänge, selten ertönt ein Cello, meist sind es nur Akustikgitarren und Sängerin Ohlsson, die im Mittelpunkt stehen. Ob das ganze Ernst dabei gemeint ist spielt dabei eigentlich keine Rolle, mir gefällt "Lounge" ausgesprochen gut.

Lounge


Cover - Lounge Band:

Hellsongs


Genre: Pop
Tracks: 6
Länge: 24:56 (CD)
Label: Lovely Record
Vertrieb: Rough Trade