Review:

Hymns In The Key Of 666

(Hellsongs)

Wären HELLSONGS nicht ganz so unschuldig anzuhören, man könnte Ihnen beim ersten Lauschen beinahe böse sein. Was die jungen Schweden hier einigen Metalklassikern antun grenzt an Blasphemie – oder ist die ganze tiefe Verbeugung, vor den alten Helden, den Songs und den Texten. Oder, und das ist wohl am wahrscheinlichsten, die Wahrheit liegt dazwischen, denn ganz ohne Ironie sind die Songs kaum zu verstehen. Wie schon auf der ersten EP „Lounge“ ist ihr Revier rein musikalisch recht lässiger Indie Pop den sie mit eher zarten und akustischen Klängen untermalen und der vom Gesang von Frau Ohlsson dominiert wird. Gelang es mir dort zumindest noch bei einigen Songs die Originalmelodie oder wenigstens den Rhythmus zu erkennen (Das dahingehend sehr gelungene IRON MAIDENS „Run To The Hills“ ist aber wie auf der EP auch auf dem Album vertreten.), tue ich mich auf „Order Hymns In The Key Of 666“ (Was ein Titel...) damit wahrlich schwer. SLAYERS Intonation des Bösen, "Seasons In The Abyss“, wirkt verglichen mit dem brutalen Gitarren-Statements des Originals zerbrechlich und viel eher dramatisch als bedrohlich – nicht zuletzt durch Einsatz eines Cellos, das auch IRON MAIDENS „Trooper“ mit entsprechender Dramatik aufpeppt. Das gehauchte „Thunder“ bei AC/DCs „Thunderstruck“, munter durchgeschlagene Gitarrensaiten und fröhliche Klavierimprovisation drehen die Wirkung des Songs beinahe um – und bei aller Ironie in der Musik HELLSONGS, ist es nie Lächerlichkeit in die die Originale gezogen werden. Eine Ähnlich krasse Wendung erfährt METALLICAs „Blackend“ das beinahe beschwingt tönt. HELLSONGS sind ein ziemlich einmaliges Erlebnis das man hassen oder lieben muss.

Hymns In The Key Of 666


Cover - Hymns In The Key Of 666 Band:

Hellsongs


Genre: Pop
Tracks: 10
Länge: 0:0 (CD)
Label: Bodogmusic
Vertrieb: Soulfood Music