Review:

Tristheim

(Hel)

Respekt. HEL haben mit "Falland Vörandi" und Orloeg" zwei Meisterwerke des Pagan- und Viking-Metal geschaffen. Weil sie sich auf eine Reise durch ihr Innerstes machen (mussten), und weil sie sich stilistisch nicht begrenzen wollen, ist die neue Scheibe komplett akustisch geblieben (und mal wieder schick in schwarzem Digi-Pack herausgekommen). Geblieben ist außerdem die märchenhafte Melancholie, die sagenumwobene Trauer, die auch schon auf beiden genannten Scheiben anzutreffen ist. Die Gitarrensoli klingen gekonnt, Klavier und Streichinstrumente, Ccello und Akkordeon sopwie Flöte (von Jana Langenbruch) transportieren triste Trauer - und auch der leidende Sprechgesang, die rezitative Stimme schafft passende Atmosphäre - wenn auch die deutschen Texte (mit Ausnahme von "Lenger Enn Eringdriung mit Myrkgrav-Norweger Lars Jensen) nicht immer hundertprozentig dem Anspruch der Lüdenscheider zu genügen scheinen. Die Atmosphäre stimmt, sogar dann, wenn die akustischen Ausflüge zu sehr an deutsche Liedermacher erinnern. Der Stilwandel wird alten Empyrium-Fans vielleicht gefallen und nötigt Respekt ab, sicher. Aber der wirkliche Genuss will sich nicht einstellen. Und wenn es nicht gerade HEL wären, dann fiele diese Kritik vernichtend aus. Tristheim? Irgendwie ja. Leider. Und das ist traurig, nicht nur irgendwie, sondern sehr.

Tristheim


Cover - Tristheim Band:

Hel


Genre: Folk
Tracks: 15
Länge: 40:4 (CD)
Label: Det Germanske Folket
Vertrieb: Twilight