Review:

Force Majeure

(H.E.A.T)

H.E.A.T waren ohne Zweifel, nach dem großartigen Album "II", gerade dabei, auf die Überholspur zu wechseln, als Erik Grönwalls Abgang den Bremsvorgang einleitete. Der blonde Barde, längst mehr als der neue Sänger, mauserte sich sowohl im Studio als auch live zum geheimen Star der Gruppe - und das völlig zu recht. Nun heißt es, zurück zum Anfang; Kenny Leckremo (Sänger Nummer eins) übernimmt wieder seine angestammte Position, und H.E.A.T legen mit "Force Majeure" ihr erstes Album der Nach-Eric-Grönwall-Ära vor.
 
"Back To The Rhythm" ist dann auch die Ansage für das Album. Kenny Leckremon ist doch stimmlich etwas kantiger und unverbindlicher als sein Vorgänger, und dies scheint er auch gerade beim Opener mit zusätzlichen Screams deutlich herauszuarbeiten. Die flankierende Gitarrenmelodie ist großartig und der Song ein starker Beginn des Longplayers. Und kernig geht es weiter: "Tainted Blood" ist wuchtig und für H.E.A.T-Verhältnisse heavy wie lange nicht. Aber natürlich bleibt bei aller neuen Härte eine gewisse Geschmeidigkeit erhalten, schön nachzuhören beim tänzelnden "Harder To Breathe" oder bei der überraschend düster gehaltenen Halbballade "One Of Us".
 
H.E.A.T 2022 spielen ihr neu erhaltenes Kartendeck strategisch und durchdacht aus. Die verlorene Elastizität und Konsensfähigkeit wurden mit einem Mehr an Dynamik und einem größeren Muskelspiel kompensiert. "Force Majeure" ist nicht so anschmiegsam wie "II", rückt aber von Hörgang zu Hörgang näher und punktet dafür mit Power und Entschlossenheit.
 
 
 

Force Majeure


Cover - Force Majeure Band:

H.E.A.T


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 41:55 (CD)
Label: Ear Music
Vertrieb: Edel