Review:

Elemente

(HANGATYR)

by Gast
Einst nahm Göttervater Odin ein großes Opfer auf sich: Neun lange Nächte hing er als HANGATYR verwundet, durstend und hungernd an der Weltenesche Yggdrasil aufgeknüpft um seiner leidenschaftlichen Gier nach Weisheit nachzugeben und das Geheimnis der Runen offenbart zu bekommen. Und auch die pagan gestimmten Thüringer HANGATYR nahmen ein großes Selbstopfer auf sich um „Elemente“ zu produzieren, trennten sie sich doch von ihrem Label „Nocturnal Empire“ um ihre vollkommene Eigenständigkeit nicht zu gefährden.

Gereift sind die Thüringer in den drei Jahren, die zwischen ihrer Demo „Helwege“ und dem aktuellen Silberling liegen: Mit Micha wurde ein Drummer gefunden (welcher den einstigen Drum-Computer mehr als hervorragend ersetzt), der Sound wirkt (nicht zuletzt dadurch) wesentlich satter als auf dem Vorgänger und das dargebotene Material ist sehr viel homogener. Gab es auf „Helwege“ noch ein stetiges auf- und ab, fügen sich die Songs auf „Elemente“ zu einem Gesamten zusammen. Einerseits ist das gut, zumal die ungestüme Ehrlichkeit HANGATYRs trotz allem erhalten blieb. Zum anderen findet man bei den ersten Durchläufen leider wenige markante Stellen die begeistern und im Ohr bleiben, (da alles mehr oder minder gleich klingt). Die Thüringer sind voll in ihrem Element: Und das sind Songs im leicht (!) geuppten, bis gedrosselten Midtempo ohne große Umschweife. So wirken HANGATYR teils wahrhaftig wie gefoltert und gefesselt ‒ an experimentellen Stellen, Akustik-Passagen und starken Melodien mangelt es hier gar. Am meisten zu fesseln wissen da noch das recht eingängige „Die Sprache Der Zwölf“ und der ‚Epos‘ namens „Zersetzung“. Der Rest wirkt leider (wenn auch hochwertig) so doch leicht gematscht und austauschbar. Der „Rückzug“ ist kein Untergang ‒ bringe er etwas mehr Abwechslung für das nächste Werk!

Elemente


Cover - Elemente Band:

HANGATYR


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 43:47 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: TWS