Review:

See Where The Night Goes

(GOODBYE JUNE)

Wenn man sich die drei "Vögel", ganz in weiß gekleidet, inklusive Pelzjacke, auf dem Cover so anschaut, kommt man nicht auf die Idee, dass GOODBYE JUNE bluesgetränkten Hard Rock der Marke AC/DC anbieten. Doch weit gefehlt, denn genau das ist das Programm des aus Nashville, Tennessee stammenden Kollektivs. Das Trio ist verwandschaftlich verbunden (Cousins), existiert als Band seit 2005, und "See Where The Night Goes" ist ihr viertes Album.
 
Auch wenn der Bandname eher tragische Hintergründe hat (das Trio gründete sich nach dem Tod vom Bruder des Gitarristen im Juni - daher der Bandname), so klingen die drei frisch, bewegungsfreudig und ansteckend lebensbejahend. Sänger Landon Milbourne hat den seligen Bon Scott im Timbre, wobei er durchaus eigene, unverbrauchte Vibes mitbringt. Die Songs sind nahe am Original, ohne als billige Kopie empfunden zu werden. Das liegt an der Qualität der Musiker, an der direkten, athletischen und zeitgemäßen Produktion und nicht zuletzt an der Güte der Songs. Die soulige Piano-Ballade "What I Need" wäre selbstredend undenkbar von Australians Finest und zeigt auch, zu welchen Großtaten Sänger Landon noch fähig ist. Und fängt "Stand And Deliver" auch wie "For Those About to Rock" an, so entwickelt der Song ein Eigenleben, inklusive leidenschaftlichem Finale, ganz ohne Salut-Schüsse.
 
GOOBYE JUNE vereinen traditionellen, breitbeinigen Hard Rock der alten Schule mit neuen, modernen Elementen. Die bereits erwähnten AC/DC sowie BUCKCHERRY und GREAT VAN FLEET sind im Sound des Trios zu finden. Die eigenen Zutaten sind wohl dosiert, aber clever platziert; das bereichert ihren Sound und sorgt für zusätzliche Unterhaltung. "See Where The Night Goes" ist, simpel auf den Punkt gebracht, rundum klasse gemacht.
 

See Where The Night Goes


Cover - See Where The Night Goes Band:

GOODBYE JUNE


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 44:54 (CD)
Label: CVM
Vertrieb: Earache Records