Review:

Circus Of Doom

(Battle Beast)

Album Nummero 6 für die auf der Erfolgsleiter Sprosse um Sprosse erklimmenden FinnInnen BATTLE BEAST. Von den einen für ob ihrer poppigen Eingängigkeit gehasst und von den anderen gerade deshalb geliebt, polarisieren BATTLE BEAST seit ihrem ersten Album. Auch das neue Werk „Circus Of Doom“ liefert genug Stoff die Band nicht zu mögen oder eben abgöttisch zu lieben – je nach Sichtweise. Aber auch wenn BATTLE BEAST im Endeffekt das liefern, was man von ihnen erwartet, dann tut man ihnen absolut Unrecht, wenn man das Ganze nur mit „Dienst nach Vorschrift“ abtut.

So erklingen im kräftigen Opener neben Rammsteinriffing auch Fanfaren und Chöre welche direkt vom Soundtrack eines Rocky Films stammen könnten. Aber schon im darauffolgenden „Wings Of Light“ zeigen BATTLE BEAST wo ihre wahre Kernkompetenz liegt: Im gepflegten Up-Tempo dahingaloppierend und mit einem weiteren „Larger-Than-Live“ Chorus ausgestattet lässt man die rockigsten Momente von NIGHTWISH aufleben und liefert quasi sein eigenes „Storytime“. Eine weitere eher experimentelle Nummer ist das partiell an Robbie Williams‘ „Let Me EntertainYou“ gemahnende „Russian Roulette“. Das ist echtes Hitmaterial, welches zugegebenermaßen tatsächlich eher zum Tanzen, denn zum Headbangen einlädt. Aber BATTLE BEAST zocken nach eigener Aussage ja auch „Dance Metal“, von daher passt das und Mission accomplished. Mit „Freedom“ folgt dann auch gleich eine recht metallische Galoppel-Nummer, welche Fans der ersten beiden Alben zufrieden stellen dürfte. Mit „Armageddon“ zeigen BATTLE BEAST einmal mehr, wie man poppige Eingängigkeit und die Energie des Metal perfekt verzahnt und veritable und vor allem dauerhafte Ohrwürmer produziert.

Was das Album so richtig rund gemacht hätte, wäre eine Vollgasnummer im Stile von „Raven“ oder „The Golden Horde“, doch leider ist mein Promo Download nach dem hymnischen „A Place We Call Home“ und etwas mehr als 40 Minuten zu Ende. Da mittlerweile die Digibook Edition des Albums mit zwei weiteren Songs den Weg in die Sammlung gefunden hat, kann ich mit Freuden vermelden: „Tempest Of Blades“ heißt der Song, der die Platte schlussendlich für mich rund macht.

Noch ein Satz zum größten Plus von BATTLE BEAST: Frontfrau Noora ist zu einer der besten aktuellen Sängerinnen im Metal herangereift. Nicht nur ihre Power und ihre Range ist beeindruckend, sondern auch ihre Diversität. Sie kann nämlich mitnichten nur metallisch schreien, sondern verfügt über mannigfaltige Stimmfacetten, welche sie gekonnt einzusetzen vermag.

„Circus Of Doom“ sollte BATTLE BEAST ein weiters Stück auf der Eingangs erwähnten Erfolgsleiter nach oben bringen.

 




 

Circus Of Doom


Cover - Circus Of Doom Band:

Battle Beast


Genre: Power Metal
Tracks: 11
Länge: 41:34 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner