Review:

B-Sides And Rarities 1994-2005

(Gluecifer)

Mitte 2005 ging ein Aufschrei durch die Fangemeinde von GLUECIFER, als nämlich die selbst ernannten Kings of Rock ihre Auflösung verkündeten. Jetzt, mehr als vier Jahre später, veröffentlichen die Norweger noch ein Album mit bislang nicht auf Alben veröffentlichten Tracks, sprich Songs von 7- und 10-Inch-Platten, Single-B-Seiten und Compilations. Das riecht erst mal etwas nach Resteverwertung, und man kann sich zu Recht fragen, ob das wirklich sein muss. Nach dem ersten Durchhören kann ich eindeutig sagen: Ja, es muss! Denn sämtliche der 17 – von Gitarrist und Bandleader Captain Poon handverlesenen – Songs stehen dem auf den Alben veröffentlichten Material in nichts nach, und es wäre eine Schande, wenn sie nur den Hardcore-Fans zugänglich wären, die wirklich alle Veröffentlichungen von GLUECIFER ihr Eigen nennen. Man höre sich nur Songs wie „Thunder And Lightning“, „Shitty City“ oder „Ape And Essence“ an. Da geht es so dreckig, rotzig und mit so viel Druck nach vorne, dass es eine wahre Freude für jedes Rock’n’Roller-Herz ist. Einer der Höhepunkte des Albums ist dabei direkt der Opener: „Desolate City” ist nämlich der letzte Track, den GLUECIFER zusammen aufgenommen haben und war bislang nur auf der Abschiedstour im Herbst 2005 zu hören. Ein weiteres Highlight – und gleichzeitig auch ein Kuriosum – stellt der letzte Song dar: „Snyltegjesten“ ist auf Norwegisch gesungen, und das klingt wirklich abgefahren. Als ich dieses Album zum ersten Mal durchgehört hatte, wurde mir bewusst, dass ich schon viel zu lange nicht mehr GLUECIFER gehört habe und wie genial die Jungs gerockt haben. Leider wurde mir aber auch wehmütig bewusst, dass das jetzt wohl wirklich das Letzte war, was man jemals von dieser Band hören wird.

B-Sides And Rarities 1994-2005


Cover - B-Sides And Rarities 1994-2005 Band:

Gluecifer


Genre: Rock
Tracks: 17
Länge: 56:0 (CD)
Label: People Like You
Vertrieb: EMI